Von Herzen gern
Es war im August Juche 89 (2000), als Kim Jong Il die Delegation der südkoreanischen Massenmedienvertreter empfing.
Das Gespräch verlief in friedlicher Stimmung der Bruderliebe freimütig. Da stand ein Massenmediendirektor auf und fragte nach der Meinung Kim Jong Ils darüber, dass vor kurzem der Vorsitzende des Internationalen Olympischen Komitees ihn und Kim Dae Jung zur künftigen Sydney-Olympiade eingeladen hat.
Nach einer Weile erwiderte Kim Jong Il, dass er sich noch nicht darüber informiert habe. Er komme, fuhr er mit leisem Ton fort, wegen des Zeitmangels nicht nach nahe liegendem Seoul, wo seine eigene Nation lebt. Wie könne er nach weit entferntem Sydney im fremden Land gehen?
Er würde jetzt von Herzen gern mal nach Seoul, Jeju-Insel und Pusan gehen, aber wegen seiner vielen Beschäftigungen erlaube die Zeit ihm es nicht, äußerte er sein Herzleid.
Es standen Tränen in den vor Bewunderung glänzenden Augen der Massenmedienvertreter.
Für die Antwort auf die sofortige Frage, nicht eine vorher schriftlich gestellte Frage, waren jeder Satz und jedes Wort wirklich eine tiefsinnige und mysteriöse treffende Beantwortung.
Es rührte aber auf keinen Fall von seiner flexiblen Taktik her.
Es war der Ausbruch der immer im Herzen Kim Jong Ils lieb bewahrten heißen Liebe zum Vaterland und der Nation.
Die Vertreter der südkoreanischen Massenmedien schrieben ins Notizbuch fleißig ein, als wollen sie keine Buchstaben seiner Worte überhören. In die mysteriöse und eindrucksvolle Welt versunken, merkten sie sich gar nicht, dass ihre Handlung den Gepflogenheiten des Lunches widersprach.
Am folgenden Tag berichteten die südkoreanischen Zeitungen gleichzeitig die ganzen Worte Kim Jong Ils, die er auf dem Platz des Mittagsessens gehalten hatte, auf der ganzen zwei Seiten.
Naenara, Mai 2014