"Jagdbild" - Grabfresko aus der Koguryo-Zeit
Koguryo war der erste Feudalstaat in der koreanischen Geschichte, der von 277 vor Christus bis 668 nach Christus existierte. Es wurden viele Gräber mit Fresken aus dieser Zeit entdeckt und davon Dutzende als Weltkulturerbe eingetragen.
Das "Jagdbild" ist ein Fresko an der nördlichen Wand in der Innenkammer im Grab mit Tanzfresken. Doktor, Dozent Kang Se Kwon, Abteilungsleiter im Geschichtsinstitut bei der Akademie der Gesellschaftswissenschaften, sagt: "Das Grabfresko ´Jagdbild´, ein Bild über Personen und Sitte, wurde Ende des 4. Jahrhunderts geschaffen. Es zeigt den Geist, dem Militärwesen den Vorrang einzuräumen, und einen Teil des Wirtschaftslebens der Bevölkerung von Koguryo, das als eine 1000-Jahre-Großmacht im Osten im Mittelalter wohl bekannt war. Das Bild hat die kräftigen und edlen Merkmale der koreanischen Malerei und stellt den optimistischen, mutigen und großzügigen Geist der Bewohner von Koguryo ausgezeichnet dar."
Im Bild sind fünf tapfere und geschickte reitende Jäger zu sehen, die Federhut und schwarzes Tuch auf dem Kopf tragen. Sie verfolgen die Tiere und zielen mit Bogen auf sie. Der Tiger und die Hirsche, die mit steifem Schwanz schnell davon laufen, zeigen wahrheitsgetreu die gespannte Jagdsituation. In Form der Vogelperspektive und der Sicht von Ferne und Nähe wird der Raum breit gezeigt, wodurch die Stimmung der Jagd betont wird. Man hat den Eindruck, als ob man wirklich das geschickte Reiten und Bogenschießen der Bewohner von Koguryo sowie die Bewegung der Tiere und von deren Tempo erlebe. Das "Jagdbild", ein schönes Fresko über den starken Charakter und Geist der Bewohner von Koguryo, ist ein Teil des wertvollen nationalen Kulturerbes, das die Entwicklung der koreanischen Malerei zeigt.
Stimme Koreas, Okt. 2014