Warum sind die US-Truppen in Südkorea?
Die US-Truppen besetzten am 8. September 1945, also vor über 70 Jahren, Südkorea. Seitdem halten sie bis heute Südkorea okkupiert.
Warum sind sie in Südkorea, einem fremden Land?
Produkt des Vormachtanspruchs
Die USA hatten seit langem ein Auge auf die Koreanischen Halbinsel, die sich am Tor des asiatischen Kontinents befindet. Sie erarbeiteten bereits in den 1830er Jahren einen Plan, um aus Korea ihre Kolonie, ja einen militärischen Schlüsselpunkt für die Aggression Asiens zu machen, und schickten in den 1860/1870er Jahren "Expeditionstruppen" zur bewaffneten Invasion. Es ereignete sich auch die Tatsache, dass das amerikanische Aggressionsschiff "General Sherman" 1866 ins Korea eindrang und im Fluss Taedong, der durch die Mitte von Pyongyang fließt, versenkt wurde.
Die USA, die auf die beste Chance lauernd ihre Ambition zum Überfall auf Korea nicht über Bord warfen, wollten schließlich bei der Gelegenheit, als Japan im Zweiten Weltkrieg zusammen mit Deutschland und Italien unterging, ihre Absicht verwirklichen. Sie beabsichtigten, sogar durch Atombombenabwürfe auf die Städte Hiroshima und Nagasaki im August 1945 Japan anzuhalten, nicht vor den alliierten Mächten, sondern vor ihnen zu kapitulieren und somit allein die Früchte des Sieges im Krieg gegen Japan an sich zu reißen und sich Koreas zu bemächtigen, das sich unter Japans Okkupation befand.
Aber die damalige Situation entwickelte sich zuungunsten der Verwirklichung dieses Plans der USA. Denn ehe die USA ihren Fuß in Korea setzten, war die Befreiung Koreas durch die gemeinsame Operation der Koreanischen Revolutionären Volksarmee und der Sowjetarmee schon unvermeidlich.
Gerade zu diesem Zeitpunkt, also am 14. August 1945, teilte Japan der Seite der alliierten Mächte mit, dass es die Potsdamer Erklärung annimmt und kapituliert.
US-Präsident Truman, der diese Nachricht erhielt, erteilte dem Verteidigungsministerium die Anweisung, einen "allgemeinen Befehl" zur Aufteilung der zuständigen Gebiete auszuarbeiten, wo die USA und die Sowjetunion jeweils die Kapitulation Japans entgegennehmen sollen. Bei der Ausarbeitung dieses Befehls ließ er festlegen, dass die US-Truppen unter dem Vorwand der Entwaffnung der japanischen Armee den südlichen Teil Koreas besetzen. So entstand der 38. Breitengrad, der Korea in Nord und Süd zweiteilte.
Die USA, die den Entwurf zur Besetzung der Gebiete durch die Teilung am 38. Breitengrad erdichtet hatten, ließen schließlich ihre Truppen am 8. September 1945, also etwa einen Monat nach der Niederlage Japans, in Südkorea einmarschieren.
Gesetzwidrige Besetzung
Die Besetzung Südkoreas durch die USA war voll und ganz gesetzwidrig.
Die alliierten Mächte erklärten in ihren Verhandlungen während des Zweiten Weltkrieges, dass sie anerkennen, dass sich das koreanische Volk in einem Zustand eines Sklaven Japans befindet, und dass Korea Freiheit und Unabhängigkeit erreichen muss. Dies wurde in der in der letzten Verhandlung der alliierten Mächte zur Klärung der Nachkriegsfragen angenommenen Potsdamer Erklärung bekräftigt.
In den Verhandlungen, ja in keinem Artikel der dabei abgeschlossenen Abkommen stand die "Linie zur Abgrenzung der Zone" der Entwaffnung der japanischen Armee durch die Sowjet- und US-Armee erwähnt.
Aber die USA fabrizierten willkürlich die Linie am 38. Breitengrad und besetzten Südkorea. Die Okkupation Südkoreas durch die USA war und ist auch in Hinsicht des völkerrechtlich allgemein anerkannten Kriegsrechts gesetzwidrig.
Im "Haager Abkommen über die Regeln und Gebräuche des Landkrieges" von 1907 steht die allerwichtigste Bedingung für die rechtmäßige militärische Eroberung deutlich geschrieben, dass das Eroberungsgebiet das Territorium des Feindeslandes sein muss. Es legt auch fest, dass die Besetzung des Gebietes, das nicht dem Feindesland gehört, als eine rechtswidrige militärische Eroberung behandelt wird.
Aber im Jahre 1945, als der Zweite Weltkrieg dem Ende zuging, war Korea kein Feindesland der alliierten Mächte. Korea war ein Land, das von Japan, einem Feindesland der alliierten Mächte, befreit werden musste.
Auch Japan gestand im "Protokoll über die Annahme der Artikeln des Potsdamer Abkommens", in der "Mitteilung über die Annahme des Potsdamer Abkommens" und in der "Urkunde der Kapitulation Japans", dass Korea von seinem Joch befreit werden sollte. Japan übergab nach der bedingungslosen Kapitulation alle rechtlichen Befugnisse von sich aus den von dem koreanischen Volk organisierten Volkskomitees und wartete bloß auf seine Behandlung.
Auch in Südkorea entwaffneten die überall in allen Gebieten organisierten Volkskomitees die japanische Armee und Polizei und führten die Selbstverwaltung ein und gewährleisteten die soziale Sicherheit. Trotzdem eroberten die USA unter dem Vorwand der "Entwaffnung" der japanischen Armee Südkorea militärisch, was ja eine absolut gesetzwidrige Handlung war.
Auf die ewige Stationierung abzielende Machenschaften
Die im April 1948 in Pyongyang abgehaltene Gemeinsame Konferenz der Vertreter der Parteien und gesellschaftlichen Organisationen Nord- und Südkoreas forderte in Widerspiegelung des einmütigen Willens der gesamten koreanischen Nation, dass die sowjetischen und US-Truppen aus Korea gleichzeitig abziehen sollen.
Die Regierung der Sowjetunion teilte im September 1948 der Regierung der DVRK mit, dass die Sowjetarmee bis Ende Dezember 1948 abziehen wird. Und danach verließ am 26. Dezember 1948 das Kommando der Sowjetarmee seinen Sitz, wodurch deren Abzug aus Nordkorea seinen Abschluss fand.
Mit Widerwillen veröffentlichten die USA zwar im Juni 1949 den "Abschluss des Abzuges der US-Truppen", aber in der Tat ließen sie große Kontingente ihrer Truppen unter dem Aushängeschild der "US-Militärberatergruppen" weiterhin in Südkorea verbleiben. Zudem schoben sie die Marionettenregierung mit Sungmann Rhee an der Spitze vor, veranstalteten sogar eine "Kundgebung zur generellen Mobilmachung der Bürger für die Verschiebung des Abzuges der US-Truppen" und manövrierten, um die ewige Besetzung Südkoreas durch die US-Truppen zu rechtfertigen.
Nach dem vergangenen Koreakrieg (1950-1953) verneinten die USA den Vorschlag über den gleichzeitigen Abzug der chinesischen Volksfreiwilligen und der US-Truppen. Die chinesischen Volksfreiwilligen haben 1958 aus Nordkorea vollständig abgezogen, aber die US-Stationierungstruppen in Südkorea wurden hingegen weiter verstärkt.
Die USA führen auch die Resolution der 30. UN-Vollversammlung, das "UNO-Kommando" aufzulösen und alle unter der Flagge der UN stehenden ausländischen Truppen aus Südkorea abzuziehen, nicht aus.
Während des vergangenen Kalten Krieges griffen sie unter Berufung auf die "Bedrohung" seitens der Sowjetunion zu den Intrigen, Besetzung Südkorea durch die US-Truppen zu verewigen. Aber nach dem Ende des Kalten Krieges und der Auflösung der Sowjetunion kann diese Ausrede nichts ausrichten.
Daher fingen sie an, lautstark von ihrer "Bedrohung durch Nordkorea" zu reden. Die die Welt beunruhigende "Bedrohung der Raketen" und "Bedrohung mit Atomwaffen" sind Beispiele dafür. Einer der Gründe dafür, dass die USA unaufhörlich abenteuerliche Probekriege und atomare Vorkriege gegen die DVRK gewaltsam durchführen und die Lage auf der Koreanischen Halbinsel unausgesetzt verschärfen, liegt eben darin.
Botschaft der DVR Korea, Juni 2016
Warum sind die US-Truppen in Südkorea?
Dieses Jahr kehrt die militärische Besetzung Südkoreas durch die US-Truppen zum 70. Male wieder.
Durch den Einmarsch dieser Truppen in Südkorea am 8. September 1945 als Startpunkt wurde die koreanische Nation in Nord und Süd geteilt.
Die Aggressoren unter der Maske des "Befreiers"
Nach der Niederlage Japans marschierten die USA unter der Maske des "Befreiers" in Südkorea ein.
Aber damals hatte Japan bereits seine bedingungslose Kapitulation erklärt und die Waffen niedergelegt. Es gab also kein Objekt, das die US-Truppen "zu entwaffnen" hatten.
Und zudem war Korea kein Feindstaat der Alliierten. Korea, das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts den bewaffneten Kampf gegen Japan entfaltet hat, sollte gebührenderweise von Japan, einem Feindstaat, unabhängig werden.
Die USA tragen voll und ganz die Verantwortung dafür, dass Korea, kein besiegtes Land, von den Alliierten in Nord und Süd zweigeteilt wurde. Mit anderen Worten, die Zweiteilung Koreas in Nord und Süd kam wegen der Interessen der Vormacht anstrebenden USA nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zustande.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges machten die USA unter Ausnutzug der entstandenen Lage den "Vorschlag der Aufteilung der Besatzungszone", um wenigstens die Hälfte der Koreanischen Halbinsel zu verschlingen.
John Ganso, ein Biografieschriftsteller MacArthurs, des ehemaligen Oberbefehlshabers der US Truppen im Femen Osten, sagte, es war die brennendste Frage, dass die USA irgendeine Maßnahme treffen mussten, um zu verhindern, dass die Sowjetarmee in einem Zug in den Süden der Koreanischen Halbinsel einmarschierte und das gesamte Territorium Koreas eroberte, und fuhr wie folgt fort:
"Wir konnten nicht umhin, irgendwo auf der Halbinsel eine Linie zu ziehen."
Daher zogen die USA entlang dem nördlichen 38. Breitengrad die Linie und legten sie als eine provisorische "Aufteilungslinie" zwischen den USA und der Sowjetunion für die Annahme der Kapitulation der japanischen Armee und deren Entwaffnung fest.
Durch diese sich quer durch die Lende Koreas erstreckende Trennlinie wurden zahlreiche Dörfer in Nord und Süd gespalten. Auch die Eisenbahnlinien und Straßen, die den Norden und den Süden verbanden, wurden in zwei Teile geteilt.
Nordkorea ließ als eine initiativreiche Maßnahme für die Verhinderung der ewigen Spaltung des Landes alle sowjetischen Truppen abziehen und verlangte auch von den US-Truppen, aus Südkorea abzuziehen.
Aber die USA erhielten ihre militärische Existenz in Südkorea aufrecht und verstärkten sie, lauerten auf eine Gelegenheit zum Überfall auf Nordkorea und entfesselten unter Aufhetzung der südkoreanischen Marionettenarmee schließlich am 25. Juni 1950 den Koreakrieg.
Durch den dreijährigen Krieg musste die koreanische Nation unsagbares Unheil hinnehmen.
Betrügerisches Gerede von "Aufrechterhaltung des Friedens"
Die USA schwadronierten seit der Besetzung Südkoreas durch ihre Truppen großmäulig von irgendeiner "Abschreckung der Provokation", "Ablenkung" und "Aufrechterhaltung des Friedens".
Aber die "Abschreckung der Provokation", die sie asserieren, ist eine verkehrte Logik.
Die Geschichte und Wirklichkeit beweisen klipp und klar, dass die USA ständig militärische Provokationen gegen Nordkorea verübt haben. Diese militärischen Provokationen wie die Affäre mit dem bewaffneten US-Spionageschiff "Pueblo", die mit dem großen US-Spionageflugzeug "EC-121", die in Panmunjom und die der Eindringung eines Hubschraubers der US-Armee sind unzählbar.
In der Zeit des Kalten Krieges machten die USA Reklame, dass ihre Truppen, die, die "Ablenkung der Sowjetunion vom Vorstoß in den Süden" als Vorwand benutzend, in Südkorea stationiert sind, als irgendeine "Abschreckungskraft" zum "Friedensschutz" beitrugen.
Aber nach dem Ende des Kalten Krieges und der Auflösung der Sowjetunion konnten sie mit diesem Vorwand nicht durchkommen.
Wenn es so ist, weswegen bleiben die US-Truppen über 70 Jahre lang in Südkorea?
Vielleicht wegen der "Aufrechterhaltung des Friedens", worauf sie bestehen?
Nein.
Die wahre Absicht der USA besteht darin, mit Südkorea als Sprungbrett ganz Korea zu besetzen und die Strategie der Herrschaft über Asien zu verwirklichen. Ihre Sicherheitsstrategie über Nordostasien ist dem Wesen nach eine Strategie zur Aufrechterhaltung der aggressiven Struktur des Kalten Krieges, um auf den Militärblock mit Japan und Südkorea gestützt die DVR Korea, China und Russland in Schach zu halten.
Als das Blabla von der "Bedrohung durch die Sowjetunion" nicht ausrichten konnte, führen die USA die "Bedrohung durch Nordkorea" im Munde, um die oben genannte Strategie zu verwirklichen, und lassen die Existenz der US-Okkupationstruppen in Südkorea weiter bestehen und verstärken sie.
Wegen der USA, die auf der Koreanischen Halbinsel und in deren Umgegenden ununterbrochen Militärmanöver durchführen, entsteht in dieser Region ständig eine die Welt in Unruhe versetzende Gefahr, in der jederzeit ein Krieg auszubrechen droht.
Haupthindernis für die Vereinigung Koreas
Die USA wünschen sich nicht, dass sich die innerkoreanischen Beziehungen verbessern und die koreanische Nation vereinigt wird, denn, wenn dies zustande kommt, wird es keinen Grund geben, dass die US-Truppen in Südkorea bleiben.
Daher mischten sich die USA ständig in die Frage der Vereinigung Koreas ein, ließen die Spaltung der koreanischen Nation fortdauern und spitzten die Konfrontation zwischen Nord- und Südkorea zu.
Als das erste historische Gipfeltreffen zwischen Nord- und Südkorea im Juni 2000 zustande kam und die gemeinsame Erklärung vom 15. Juni und im Oktober 2007 die Deklaration vom 4. Oktober angenommen und so in der Vereinigungsbewegung der koreanischen Nation eine epochale Wende herbeigeführt wurde, traten die USA in jeder Weise dagegen auf. Insbesondere versuchten sie, die südkoreanische Behörde an ein Militärbündnis mit ihnen fester anzubinden, halten wahnwitzig atomare Kriegsmanöver gegen Nordkorea ab und bereiteten dadurch der zügig voranschreitenden Vereinigungsbewegung Koreas große Hindernisse.
Es ist niemandem ein Geheimnis, dass die USA der Hintermann der in jüngster Zeit noch besinnungsloser gewordenen Konfrontationsmachenschaften der südkoreanischen Behörde gegen Nordkorea sind.
In der internationalen Gesellschaft verfestigt sich der Glaube daran, dass die USA das Haupthindernis für die Vereinigung Koreas, geschweige denn für den Frieden und die Sicherheit auf der Koreanischen Halbinsel und im Nordostasien, sind.
Wenn die US-Truppen aus Südkorea abziehen, wird der Herd des Krieges auf der Koreanischen Halbinsel verschwinden, sich die Lage entspannen und für Frieden und Sicherheit der nordostasiatischen Region eine günstige Phase entstehen. Auch bei der Verwirklichung der Bestrebungen und Wünsche der koreanischen Nation, unter dem Ideal "Durch unsere Nation selbst" den Weg der Versöhnung, Zusammenarbeit und selbstständigen Vereinigung zu gehen, wird eine entscheidende Wendephase eingeleitet werden.
Botschaft der DVR Korea, Berlin, im September 2015