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Es wird Verlierer geben, umergel, das weist Du selbst. Die Anzahl der Verlierer ist aber geringer als die Anzahl der Gewinner. Das siehst Du doch auch hier, im ehemaligen Gebiet der DDR.
Wer hat verloren. Verlierer waren in erster Linie die Vollstrecker der Ideologie. Natürlich auch dort nicht alle, die geistig etwas besser gestellten haben schnell die Kurve bekommen.
Auch auf der anderen Seite, also auf Seite des gemeinen Volkes, gab es Verlierer. Ich denke dabei immer an die Heizer unseres ehemaligen VEB, die tonnenweise feuchte Braunkohle in die zur Heizung des Betriebes fest installierten, ausrangierten Dampflokomotiven schaufelten. Sie waren die ersten Opfer, weil nach dem Systemzusammenbruch sofort eine Gasheizanlage angeschafft wurde. Sie haben keinen Arbeitsplatz mehr gefunden, qualifizieren konnten und wollten sie sich nicht.
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Die Lösung ist sehr einfach, da es unter den jetzigen Gegebenheiten keine Wiedervereinigung der Koreas geben wird.
Die wird, wie in Deutschland, erst dann ein Thema, wenn einer der Staaten mangels Masse implodiert und sích das Volk sein Recht holt.
Ob dies in Korea im Norden oder Süden passiert, kann jeder selbst orakeln....
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In der DDR hat das Volk sich nicht sein Recht, sondern die D-Mark geholt.
Meine Freunde in Nord und Süd Koreas haben das durchaus beobachtet. Weiter morgen früh mit frischem Kaffeesatz.
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(14.02.2013, 19:36)Rolle schrieb: In der DDR hat das Volk sich nicht sein Recht, sondern die D-Mark geholt.
Meine Freunde in Nord und Süd Koreas haben das durchaus beobachtet. Weiter morgen früh mit frischem Kaffeesatz. Sind das die Ansichten einer externen Person oder hast Du die Ereignisse in der DDR selber miterlebt. Übrigens das Recht kann man sich eh nicht holen. Das ist so etwas wie ein Ideal, bei dem man anstrebt soviel wie möglich zu erreichen, aber nie 100% erreichen wird! Insofern kann ich aber als ehemaliger DDR Bürger mit absoluter Sicherheit sagen, dass wir DDR Bürger mit der Wende diesem Ideal von mehr Recht oder besser gesagt, mehr Rechtstaatlichkeit, deutlich näher gekommen sind!
Erreicht haben wir es bestimmt alle noch nicht, nirgendwo auf dieser Welt!
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(15.02.2013, 07:57)NGO schrieb: (14.02.2013, 19:36)Rolle schrieb: In der DDR hat das Volk sich nicht sein Recht, sondern die D-Mark geholt.
Meine Freunde in Nord und Süd Koreas haben das durchaus beobachtet. Weiter morgen früh mit frischem Kaffeesatz. Sind das die Ansichten einer externen Person oder hast Du die Ereignisse in der DDR selber miterlebt. Übrigens das Recht kann man sich eh nicht holen. Das ist so etwas wie ein Ideal, bei dem man anstrebt soviel wie möglich zu erreichen, aber nie 100% erreichen wird! Insofern kann ich aber als ehemaliger DDR Bürger mit absoluter Sicherheit sagen, dass wir DDR Bürger mit der Wende diesem Ideal von mehr Recht oder besser gesagt, mehr Rechtstaatlichkeit, deutlich näher gekommen sind!
Erreicht haben wir es bestimmt alle noch nicht, nirgendwo auf dieser Welt!
Viele DDR Bürger haben 1989 massiv das Recht eingefordert, über ihr Leben und ihre Zukunft selbst zu bestimmen. Das war im System der DDR vorher durch Wahlen nicht möglich, denn dort gab es ja keine Alternativen. Sie haben gleichzeitig das Recht eingefordert, dem "weiter so" eines maroden Staates ohne Perspektive nicht ungefragt zustimmen zu müssen.
Diese Rechte, die sie in einer rechtsstaatlichen Demokratie selbstverständlich sind, haben sie sich erstritten. Den Idealzustand eines Staates, die Zufriedenheit aller Bürger, hat allerdings noch kein Land erreicht, denn das liegt in der Natur der Sache verschiedener Interessenlagen der Bürger. Insofern ist es schon ein großer Fortschritt, frei und offen für seine Rechte, Meinungen und Interessen einzutreten, sie straflos zu verfolgen und sie letztlich bei Wahlen zu befördern. Diese Rechte sind in der BRD für alle vorhanden, in der DDR waren sie es tatsächlich nicht.
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Rolle #53
Nun gut, das haben Deine Freunde in Nord uns Süd genau beobachtet. Deine Freunde in Süd hast Du bestimmt später befragen können, als Du schon nicht mehr als fremdes Militär im Norden stationiert warst.
Das Militär hier, in Deinem/Unserem Heimatland, war wohl anderer Meinung. Zu der Zeit warst Du dort stationiert? Hier, zu Hause, war das Militär eben nur Militär und nicht wie in imperialistischen Staaten üblich auch noch verdeckt für einen Dienst tätig und damit fester mit dem Volk verbunden.
Sehe ich da was falsch?
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(15.02.2013, 19:29)egkr1 schrieb: Rolle #53
Nun gut, das haben Deine Freunde in Nord uns Süd genau beobachtet. Deine Freunde in Süd hast Du bestimmt später befragen können, als Du schon nicht mehr als fremdes Militär im Norden stationiert warst.
Das Militär hier, in Deinem/Unserem Heimatland, war wohl anderer Meinung. Zu der Zeit warst Du dort stationiert? Hier, zu Hause, war das Militär eben nur Militär und nicht wie in imperialistischen Staaten üblich auch noch verdeckt für einen Dienst tätig und damit fester mit dem Volk verbunden.
Sehe ich da was falsch?
Was will der Dichter uns damit sagen ?
Sorry, ich verstehe es nicht ... In Nordkorea war und ist kein fremdes Militär stationiert, und ich schon gar nicht.
Ich wollte nur deutlich machen dass die Koreaner in beiden Landesteilen den Anschluss der DDR an die BRD wohl beobachtet und bewertet haben.
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(15.02.2013, 21:23)Rolle schrieb: Ich wollte nur deutlich machen dass die Koreaner in beiden Landesteilen den Anschluss der DDR an die BRD wohl beobachtet und bewertet haben.
Was die Südkoreaner dann angesichts der immensen Kosten und wirtschaftlichen Probleme -die dort noch heftiger wären, auch weil die Verhältnisse der Bevölkerungszahlen anders gewichtet und die wirtschaftlichen Differenzen noch größer sind- doch erschreckt bis abgeschreckt hat. Dazu kommt, daß viele, vor allem jüngere, Südkoreaner eher mit dem Rücken zur Grenze leben, so wie wir westdeutschen Jugendlichen das in den 70ern und 80ern auch machten. Als ich das unseren Guides sagte -sie sprachen das Wiedervereinigungsthema von sich aus an- waren sie verwundert, gar ein bißchen erschrocken. Für Nordkoreaner sind Wiedervereinigungsgedanken sehr offensichtlich eine größere Sache als für die Südkoreaner.
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Hier ist ein Nordkorea- Forum, es geht um sachlichen Austausch von Argumenten auch zu Themen, die in Deutschland vor, während und nach der Wende aktuell waren und sind. Es geht mir um die Menschen in Nordkorea, die leben, lernen, arbeiten, auch für ihr gesellschaftliches System und was da im Zuge einer möglichen Einheit passieren könnte oder auch passieren wird. An der deutschen Einheit habe viele andere verdient, ganze Industriezweige und Dienstleistungen im Westen, weniger dabei die Menschen in der ehem. DDR. Bei uns im Osten wurde doch nur platt gemacht, geschlossen, entlassen, abgebaut, einfach was über gestülpt, blühende Landschaften versprochen und .........die gibt es ja auch im Frühling. Das wünsche ich den Menschen in Nordkorea ganz einfach nicht, wenige Gewinner....und sehr viele Verlierer.
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