Das Hamhunger Großtheater
Die Türen aus Mahagoni
Am 18. April 1984 besichtigte Kim Jong Il vormittags das neu gebaute Hamhunger Großtheater.
Vor der Tür der Pausenhalle im ersten Stock blieb er plötzlich stehen.
(Warum bleibt er stehen?)
Die Funktionäre zweifelten.
Kim Jong Il schaute sich ausführlich die Aluminiumtür an und fragte, wo sie hergestellt wurde.
Ein Funktionär antwortete, dass sie im Bezirk aus eigener Kraft angefertigt wurde und ihre Qualität viel zu wünschen übrig lässt.
Da sagte Kim Jong Il, dass man in einem so großen Theater, das als ein in allen Zeiten bestehender Staatsschatz entstanden ist, nicht eine solche Tür, sondern eine qualitätsgerechte Tür aus Holz einbauen müsse.
Es verging eine gute Weile.
Bei der Besichtigung anderer Räume äußerte er, dass die Türen aus Aluminium nicht mit dem Gebäude harmonieren und auch ihr Bearbeitungsniveau nicht hoch genug ist und dass alle Türen mit hochqualitativem Möbelholzmaterial neu hergestellt werden müssten.
Er fuhr fort, dass man das Hamhunger Großtheater, das das Volk benutzen wird, hervorragend errichten und die Türen im Innern des Theaters aus importierten Edelhölzern wie Mahagoni anfertigen und installieren müsse.
Seine Worte rührten sehr die Funktionäre.
Er fragte, wie viel solche Türen es im Theater gebe.
„Allein die Türen, die die Besucher viel benutzen, zählen nach 40.“
Er wiederholte im Kopf die Zahl und sagte, dass man diese Türen mit denen aus importierten Edelhölzern wie Mahagoni wechseln müsse.
Mahagoni ist kein gewöhnliches Möbelholz.
Das nur in manchen Wäldern der tropischen Regionen wachsende Mahagoni ist ein ausgezeichnetes, ganz exquisites und wertvolles Möbelholz. Es soll von alters her für die Produktion der Möbel von Palästen und von Residenzen steinreicher Nabobs und sehr selten für die Türherstellung verwendet worden sein. Aber da dieses Holz sehr teuer ist, soll man in anderen Ländern nicht daran denken, mit diesem Holz Möbel, insbesondere Ein- und Ausgangstüren anzufertigen.
„Genosse verehrter Lenker, im Moment wird es schwierig sein, dieses Holz einzuführen, weil es sehr teuer ist.“
So entgegnete ihm ein Funktionär.
Da lachte Kim Jong Il und fragte, wie viel Geld man dafür benötige.
Der Preis war dermaßen hoch, dass die Funktionäre nicht wagten, ihm eine Antwort zu geben.
Kim Jong Il drängte mit strahlendem Gesicht wiederholt die Funktionäre dazu, ohne Zögern schnell zu sagen, um Maßnahmen zu treffen.
Mit Bedenken nannte ein Funktionär den Preis.
Ohne seine Gesichtzüge zu ändern, sagte Kim Jong Il: „Reicht die Summe? Schon gut. Dieses Problem werde ich lösen helfen.“
In der Folgezeit wurden alle Ein- und Ausgänge durch Mahagonitüren ersetzt.
Naenara, Okt. 2016