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Sinn und Unsinn von Materiellen Spenden von Touristen
#1
Hallo Genossen!

Seit geräumer Zeit überlege ich, ob ich für den 7 tägigen Aufenthalt in die DVR Korea im April auch Früchte, Schokolade, Medikamente etc. mitbringen soll ... Diese würde ich in "kleinen Rationen" unter die Menschen verteilen. Auf der Farm-Kooperative, im Kindergarten, etc.

Jetzt stellt sich allerdings die Frage, inwiefern es Sinn macht? Inwiefern würden die Kinder, denen ich es aushändige, oder auch den Menschen, dies von Vorteil sein?

Die Befürchtung, dass nach den jeweiligen "Vorstellungen" die Sachen direkt konfisziert werden besteht.

Wir würdet ihr das Urteilen?

Ich würde mir wünschen, daß Ihr mir eine ehrliche Meinung gebt!

Unter Umständen werde ich die Situation vor Ort abschätzen und entscheiden ob es Sinn oder nicht macht, was zu geben.

Bei den Kindern überlege ich ehrlich gesagt, ob ich nicht bsp. Schokolade zum direkten Verzehr anbiete.

In einem Land wo die Menschen nicht im Genuß von Luxusgütern (edle Schokolade, teure Medizin etc.) kommen können, und jedes dieser Güter zu barem Geld umgewandelt werden kann, ich so eine Frage denke ich berechtigt.

Ich freue mich auf eure regen Antworten!

Gruß,

Der Belgier
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#2
Da ich ja im Mai dahin reisen möchte, habe ich ähnliche Gedanken. Diese beschäftigen sich aber nicht mit "größeren Hilfslieferungen", sondern mit ganz normalen freundschaftlichen Kleingeschenken, über die sich z.B. Kinder freuen.
Denn zunächst möchte ich nicht als der prollige Tourist dastehen, dem es Freude macht, dass einem "aus der Hand gefressen" wird. Oder als der "reiche Westonkel", der mit großzügiger Geste Geschenke verteilt.
Ich meine, dass die Nordkoreaner stolz genug sind, um unsereinem nicht "wie die Geier" diese Gaben aus der Hand zu reißen und eher sagen würden, sie hätten alles und bräuchten nichts. Auf evtl. wirklich Hilfsbedürftige wird man als normaler Tourist kaum treffen und mit bettelnden Leuten ist in Nordkorea wohl nicht zu rechnen.
Es erwartet auch niemand von mir eine größere Hilfslieferung und so werde ich es auch handhaben. Etwas anderes ist es, wenn ich in einer speziellen Gruppe bin, die die Möglichkeit erwirkt, sich in Nordkorea hilfsbedürftige Einrichtungen, wie z.B. Kinderheime, soziale Einrichtungen usw. zu besuchen.
Soviel erst einmal eine Meinung von mir.....
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#3
Geschenke für die Kinder werden angenommen und machen Freude bei den Besuchen im Kindergarten, da kann deine belgische Schokolade zum Einsatz kommen. Auch die persönlichen Guides oder der Fahrer nehmen auch gerne mal eine Einladung oder ein Sachgeschenk an. Frauen nehmen gern Schokolade und Kosmetik (z. B. Duschbad, Parfum), bei Männern liegt man mit Zigaretten fast immer richtig. Hier ist das ein Geschenk für die gute Dienstleistung und das ist ok und für die Empfänger auch sicher ein persönlicher Vorteil ;-) Wo es den kalten Dosenkaffee zu kaufen gibt kommt auch ne Runde von dem Zeug gut an (das werd ich nie verstehen, aber die Koreaner lieben ihn), z. B. für den lokalen Guide in der Freundschaftsausstellung auf der Terasse oder den Guide im Pohyon-Tempel. Manches kann man auch in den Hotel-Shops kaufen, allerdings sollte man immer aufs Haltbarkeitsdatum schauen, die Sachen liegen oft schon länger rum. Im Erdgeschoß des Yanggakdo gibts öfter Brauchbares und die Qualität stimmt, ansonsten sollte man sich die Sachen erst zeigen lassen. Die Trinkgeldkasse für die Guides von Manfred freut sich sicher auch über Extra-Spenden, Geld ist in jedem Land nützlich.

Ansonsten muss man aber klar sagen, dass Koreaner trotz einiger materieller Probleme keine Afrikaner oder Latinos sind, die die Touristenhotels belagern um irgendwelche Leute anzubetteln etc. Eine der auffallendsten koreanischen Eigenschaften ist der Stolz! Ein kleine Wohltaten auf der Straße oder im Hotel-Foyer verteilender Ausländer kann sich dadurch auch ganz schnell eher unbeliebt machen denke ich. Das würde ich unterlassen. Die Leute nehmen das wahrscheinlich sowieso nicht und die Guides sind über den Aufruhr sicher nicht glücklich.

EDIT: Das Posting von Martin kam beim Schreiben von meinem Posting, hat sich etwas überschnitten. Interessanterweise unabhängig von einander eine ganz ähnliche Betrachtung :-)
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#4
(22.02.2011, 11:50)sepp811 schrieb: Wo es den kalten Dosenkaffee zu kaufen gibt kommt auch ne Runde von dem Zeug gut an (das werd ich nie verstehen, aber die Koreaner lieben ihn)

Kurze Zwischenfrage:
Das Zeugs gibts wohl in den nordkoreanischen "Intershops" zu kaufen?
Ist das sowas wie DAS hier?
Naja...außer Eiskaffee ist sowas für mich eigentlich "kalter Kaffee"
ABER....gut zu wissen....

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#5
@Martin: Dein Link geht bei mir nicht. Dieses Zeug von der Fa. Pokka aus Singapur mein ich: http://www.pokka.com.au/product_coffee.html
Fanta und Sprite ist auch beliebt, gabs die letzten 2 Jahre aber nur punktuell zu kaufen. Diesen Dosenkaffee gibts scheinbar immer und überall wo jemand mit nem Euro auftauchen könnte :-)
Frauen mögen auch gern die Dosensäfte (Mango, Erdbeere, etc), gibts im Yanggakdo-Drehrestaurant zuverlässig, ansonsten manchmal.
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#6
Hab den Link korrigiert, jetzt sollte er gehen.
Diese Dosenkaffees scheinen ja alles asiatische Produkte zu sein, deshalb sind sie wohl dort auch so beliebt.
Das ist ja eigentlich schon die gegensätzliche Kaffee-Unkultur gegenüber des "Coffee to go"..."zum Fortlaufen" und aus dem Schnabelbecher.
...und was mögen Kinder sehr gerne?
Gehen als kleine Geschenke auch Stifte, Radiergummi...., oder Haarschmuck für Mädchen?
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#7
Sowas hatte noch keiner dabei für Kinder, keine Ahnung ob sie das wollen. Was schon Leute dabeihatten und die Kinder auch mochten waren vor Ort gekaufte oder mitgebrachte Süßigkeiten, wie überall auf der Welt. Schokolade, Bonbons, Kekse,...
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#8
Hi Martin!

Genau wie du möchte ich es auch handhaben! Natürlich keine "Großspenden". Bin kein Millionär, und die Reise ist schon so teuer genug!

Ob die Koreaner es nötig haben oder nicht, sei dahin gelassen.

Wahrscheinlich wird der "Self-reliance" Stolz u.U. dafür sorgen, daß sie eben nicht wie Geier sich draufschmeißen, aber glaubt mir, unter sich würden die sich die Sachen bestimmt aus den Händen reissen!

Wenn "Plan-Mengen" und begrenzte Ausgaben das Leben bestimmen, werden die Menschen wie Geier die um eine Beute kreisen ...

Geht nur mal in Köln während der Karnevalszeit auf dem "Zug", dann wisst ihr wovon ich spreche! Oder Angebot im Saturn oder andere Einzelhändler! Habe in den Bereich als Aushilfe gearbeitet. Der "Kaufland" lockte mit 1 Euro Artikel. Ihr könnte euch nicht vorstellen was da abgeht. Tot und Mordschlag!

Worauf ich hinaus wollte, ist, ob es insofern Sinn macht, dass die Menschen denen wir Süßigkeiten usw. händigen, auch diese verzehren werden?

Was bringt es Kindern oder Erwachsenen die teuer erkaufte Schokolade in die Hand zu drücken, die sie sowieso, aus Anstand, nicht vor der Nase öffnen werden, wenn nach der Abreise der Touris der "Stammesältester" oder sonst wer der was zu sagen hat, das "Gut" konfisziert und unter "höhere Kader" verteilt?

Und die Sache mit den "Waffen" ist auch eine andere Sache ...

Inwiefern sollten wir Westler Geld,- oder Sachgeschenke machen, die wir ja auch zahlen müßen, und gleichzeitig rüstet der General seine Armee? Im indirektem Sinne finanzieren wir also bzw. untersützen wir die "Songun" Ideologie ... Auch mit Reisen à 200 Euro / Tag!
Hi Sepp! Und wieviel kostet der Dosenkaffee?

Lass mich raten, fast so teuer wie in Paris ... 5 Euro die Dose?

Wenn die unter 1 Euro kostet, brech ich zusammen!
Deutlicher kann es auch nicht sein als folgende Artikel die heute zu lesen sind!

http://www.bild.de/BILD/Newsticker/news-...korea.html

"Dienstag, 22. Februar 2011, 16:52 Uhr
Nordkorea bittet Ausland um Lebensmittelhilfen

New York – Nordkorea hat die Regierungen mehrerer Länder um Lebensmittelhilfen gebeten. Nach Überschwemmungen, Verlusten durch eine Viehseuche sowie einem besonders harten Winter hat das Regime von Staatschef Kim Jong Il in den vergangenen Tagen diplomatische Vertretungen des Landes in aller Welt beauftragt, um Unterstützung zu bitten. Die vorhandenen Vorräte reichen nach Angaben des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen höchstens noch für einen Monat aus."

http://german.cri.cn/1565/2011/02/21/1s152514.htm

"Seoul

Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zufolge gräbt Nordkorea derzeit mehrere Stollen im Atomtestgebiet Punggye-ri in der nördlichen Provinz Hamgyeong, die vermutlich für Atomtests verwendet werden sollen.

Zuvor hatte Nordkorea im Oktober 2006 und Mai 2009 solche Tests durchgeführt. Dem südkoreanischen Militär zufolge wolle Nordkorea nun einen dritten Atomtest durchführen und Langstreckenraketen testen, so die südkoreanische Nachrichtenagentur."
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#9
(22.02.2011, 17:37)jperazor schrieb: aber glaubt mir, unter sich würden die sich die Sachen bestimmt aus den Händen reissen!

Woher weißt Du das? Wie oft hast Du das schon in Korea gesehen?
www.nordkorea-info.de

Für preisgünstige Nordkorea-Rundreisen: Infos hier.
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#10
@jperazor: Sie kostet 1/5 des Pariser Preises, also brauchst gerade nicht zusammenbrechen.
Finde es schade dass du so voreingenommen bist bei allem, wer schlechtes sehen will wird es sehen. Egal in welchem Land.
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