07.07.2012, 22:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.07.2012, 22:27 von Annyeonghaseyo.)
Hi Forumsleser,
Ich habe mir mal überlegt, mal das Thema Außenpolitik oder besser Beziehungen Nordkoreas zum Rest der Welt zu eröffnen. Ich halte es für ein wirklich spannendes Thema. Vor allem weil sich in letzter Zeit in Sachen Außenpolitik viel zu bewegen scheint.
Jeder der Lust hat, kann hier etwas posten und auch korrigieren.
Grüße
Alex
So ich mach mal selbst den Anfang:
Die russisch-nordkoreanischen Beziehungen:
Die 90er:
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR wurden die Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea extrem zurückgefahren und die wirtschaftliche Kooperation kam völlig zum erliegen. Allerdings wurden bereits 1996 wieder eine Reihe von Abkommen unterzeichnet die bilaterale Kooperation vorsahen. Außerdem wurde zwar das nordkoreanisch-russische Verteidigungsbündnis aufgelöst, allerdings ein neues Partnerschaftsabkommen im militärischen Bereich geschlossen.
Putin und die Wiederbelebung der russisch-nordkoreanischen Beziehungen:
Unter Putin wurden die Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland wiederbelebt und vertieft. Die Nordkoreaner haben laut mehreren Quellen in den Russen die besseren Unterhändler in den Sechs-Parteien-Gespräche gesehen im Gegensatz zu den Chinesen. Dennoch hat das nordkoreanische Nuklearprogramm die Beziehungen zwischen Moskau und Pjöngjang spürbar belastet. Die russischen Medien haben die Angriffe Nordkoreas auf die Cheonan harsch zurückgewiesen. Aber im Fall der Cheonan gibt es ohnehin ein paar interessante Dinge, die erwähnt werden sollten. Russland hat auf Anfrage bzw. mit Einvernehmen mit Südkorea eigene Forscher zur Unglücksstelle hingeschickt, um einen Angriff nachzuweisen. Erstaunlicherweise hat Russland aber die Ergebnisse geheimgehalten und damit Seoul brüskiert.
Dennoch hat Russland den Beschuss auf Yonpyondo 2010 verurteilt und auf die drohende Kriegsgefahr hingewiesen.
Jetzige Entwicklung:
In den letzten Jahren hat sich das nordkoreanisch-russische Verhältnis stark verändert. Zum einen gibt es russische Pläne eine Erdöl bzw. Erdgas Pipeline von Sibirien über Nordkorea nach Südkorea zu verlegen. Besonders die südkoreanische Regierung scheint daran großes Interesse zu haben.
Zusätzlich haben sich die russisch-nordkoreanischen Beziehungen im militärischen Bereich gebessert. Hochrangige Militärvertreter Nordkoreas haben den Militärhafen in Vladivostok besucht, Kim Jong Il hat Russland 2011 besucht.
Daneben hat die russische Föderation 2011/2012 mehrere Tonnen Nahrungsmittel nach Nordkorea geschickt um die Lage in Nordkorea zu verbessern.
Insgesamt sieht man das Russland in den letzten Jahren in Korea (in beiden) politisch an Einfluss gewonnen hat. Das südkoreanisch-russische Verhältnis hat sich unter Lee Myungbak auch gebessert und die nordkoreanisch-russischen Beziehungen bessern sich.
Eigentlich interessant, wie die Nordkoreaner zu Russland stehen. Vielleicht sehen sie es immer noch als "Bruderland" bzw. als ein Land, dass sich auch gegen die USA stellt. Immerhin gibt es weniger potenzielle Konflikte zwischen Russland und der DVRK als zwischen China und Nordkorea.
Ich habe mir mal überlegt, mal das Thema Außenpolitik oder besser Beziehungen Nordkoreas zum Rest der Welt zu eröffnen. Ich halte es für ein wirklich spannendes Thema. Vor allem weil sich in letzter Zeit in Sachen Außenpolitik viel zu bewegen scheint.
Jeder der Lust hat, kann hier etwas posten und auch korrigieren.
Grüße
Alex
So ich mach mal selbst den Anfang:
Die russisch-nordkoreanischen Beziehungen:
Die 90er:
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR wurden die Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea extrem zurückgefahren und die wirtschaftliche Kooperation kam völlig zum erliegen. Allerdings wurden bereits 1996 wieder eine Reihe von Abkommen unterzeichnet die bilaterale Kooperation vorsahen. Außerdem wurde zwar das nordkoreanisch-russische Verteidigungsbündnis aufgelöst, allerdings ein neues Partnerschaftsabkommen im militärischen Bereich geschlossen.
Putin und die Wiederbelebung der russisch-nordkoreanischen Beziehungen:
Unter Putin wurden die Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland wiederbelebt und vertieft. Die Nordkoreaner haben laut mehreren Quellen in den Russen die besseren Unterhändler in den Sechs-Parteien-Gespräche gesehen im Gegensatz zu den Chinesen. Dennoch hat das nordkoreanische Nuklearprogramm die Beziehungen zwischen Moskau und Pjöngjang spürbar belastet. Die russischen Medien haben die Angriffe Nordkoreas auf die Cheonan harsch zurückgewiesen. Aber im Fall der Cheonan gibt es ohnehin ein paar interessante Dinge, die erwähnt werden sollten. Russland hat auf Anfrage bzw. mit Einvernehmen mit Südkorea eigene Forscher zur Unglücksstelle hingeschickt, um einen Angriff nachzuweisen. Erstaunlicherweise hat Russland aber die Ergebnisse geheimgehalten und damit Seoul brüskiert.
Dennoch hat Russland den Beschuss auf Yonpyondo 2010 verurteilt und auf die drohende Kriegsgefahr hingewiesen.
Jetzige Entwicklung:
In den letzten Jahren hat sich das nordkoreanisch-russische Verhältnis stark verändert. Zum einen gibt es russische Pläne eine Erdöl bzw. Erdgas Pipeline von Sibirien über Nordkorea nach Südkorea zu verlegen. Besonders die südkoreanische Regierung scheint daran großes Interesse zu haben.
Zusätzlich haben sich die russisch-nordkoreanischen Beziehungen im militärischen Bereich gebessert. Hochrangige Militärvertreter Nordkoreas haben den Militärhafen in Vladivostok besucht, Kim Jong Il hat Russland 2011 besucht.
Daneben hat die russische Föderation 2011/2012 mehrere Tonnen Nahrungsmittel nach Nordkorea geschickt um die Lage in Nordkorea zu verbessern.
Insgesamt sieht man das Russland in den letzten Jahren in Korea (in beiden) politisch an Einfluss gewonnen hat. Das südkoreanisch-russische Verhältnis hat sich unter Lee Myungbak auch gebessert und die nordkoreanisch-russischen Beziehungen bessern sich.
Eigentlich interessant, wie die Nordkoreaner zu Russland stehen. Vielleicht sehen sie es immer noch als "Bruderland" bzw. als ein Land, dass sich auch gegen die USA stellt. Immerhin gibt es weniger potenzielle Konflikte zwischen Russland und der DVRK als zwischen China und Nordkorea.