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Einige Fragen zum Leben in Nordkorea
#2
Bzgl. U-Bahn:
Ich war ja vor kurzem in Pyongyang, bin auch mit der U-Bahn gefahren, aber auch nur die berühmten 2 Stationen.

Persönlich hatte ich schon den Eindruck, dass die U-Bahn regulär fährt. Wir haben auch, weil ich mir fürs fotografieren Zeit nehmen wollt, nicht den erstbesten Zug genommen, sondern haben zwei Züge vorher fahren lassen. Die Züge fuhren im Abstand von 3-5 Minuten und waren gut besetzt.
Auch war ich zum Zeitpunkt der Besichtigung der einizige Tourist in der U-Bahn. Wenn man alles extra für Touristen inszenieren würde, würde man doch eher schauen, dass man das Spektakel mehreren Touristen gleichzeitig vorführen kann, um es schnell wieder abschalten zu können.
Am nächsten Tag bin ich vor der Abfahrt mit dem Zug nach Peking nochmal mit der U-Bahn gefahren, weil am Tag zuvor mein Mitreisender krankheitsbedingt ausgefallen ist und im Hotel blieb, er interessierte sich aber auch sehr für die U-Bahn. Unsere Guides haben dann noch einen zweite U-Bahn-Fahrt mit uns gemacht.

Auch wenn in Nordkorea grundsätzlich alles kritisch hinterfragen muss, was man sieht und was einem erzählt wird, aber in konkretem Fall bin ich mir schon ziemlich sicher, dass die U-Bahn keine reine Touristeninszenierung ist. Wenn doch, dann ist sie jedenfalls sehr exzellent gemacht...
Einzig allein die Tatsache, dass man als Tourist nur die berühmten zwei Stationen sehen darf, ist etwas merkwürdig; aber auch in diesen zwei Stationen hat man den Eindruck, es handle sich um einen ganz normalen U-Bahn-Betrieb.

Übrigens, von jemandem, der um 1990 herum 2x als Tourist in Nordkorea war, wurde mir berichtet, dass es damals für Touristen auch möglich war, sich einen Nachmittag allein ohne Guides Pyongyang anzusehen und dabei auch U-Bahnen und Busse nach Belieben zu benützen. Damals war man offenbar noch etwas liberaler.

Die Energieknappheit dürfte momentan zumindest bei der Eisenbahn nicht so gravierend sein. Auf der Anreise gab es durchgehend Strom in der Oberleitung und wir sahen auch genug andere Züge fahren. In der Krise in den 90er-Jahren sollen ja die Züge nur sporadisch gefahren sein und wegen oftmalige Stromausfälle vom Norden des Landes mehrere Wochen bis Pyongyang unterwegs gewesen sein. Unser Zug hatte nur knapp 5h Verspätung, weil er oft - wegen schlechter Gleise, vielleicht auch wegen zu niedriger Spannung in der Oberleitung (Soll-Zustand ist 3000 Volt Gleichstrom) - recht langsam fuhr, aber es gab keine längeren Stillstände, die auf einen ernsthaften Stromausfall hingedeutet hätten.



Diplomaten dürfen sich angeblich ohne Begleiter in Pyongyang bewegen, wie es mit der Bewegungsfreiheit ausserhalb der Hauptstadt aussieht, weiss ich nicht.


LG

Helmut
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RE: Einige Fragen zum Leben in Nordkorea - von korea-turist - 14.11.2008, 13:03
RE: Einige Fragen zum Leben in Nordkorea - von sepp811 - 14.11.2008, 14:44

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