Die Hochzeit
Die Hochzeit
Auch die Hochzeit wurde schon seit langem höchst würdevoll gefeiert.
Seit allen Zeiten werden bei Koreanern Partner, die den Familiennamen gleicher Vorfahren tragen, nicht vermählt. Eine Eheschließung zwischen Verwandten ist auch heute untersagt.
Es werden gewöhnlich zwei Hochzeitszeremonien veranstaltet, einmal im Hause der Braut zu Eltern des Bräutigams und umgekehrt.
Früher ritt der Bräutigam auf einem Esel zu seiner Braut, und auf dem Rückweg haben seine Begleiter sie auf einem Tragesessel oder auf einer geschmückten Sänfte zu ihm nach Hause gebracht. Der Bräutigam soll eine Wildgans aus Holz als Symbol der Eintracht der Ehepartner mitgenommen haben, in manchen Fällen sogar ein lebendiges Tier dieser Art.
Die beiden Partner reichten einander Wein, und zwar in einer hohlen Kalabasse, und machten voneinander eine tiefe Verbeugung.
Die Braut brachte, wie berichtet wird, Datteln und gedörrtes Fasanenfleisch mit, reichte das den Schwiegereltern und verneigte sich tief vor ihnen.
Der Bräutigam trug eine prächtige Seidentracht und die Braut ein prunkvoll geschmücktes Hochzeitskleid.
Nach der Hochzeit traten die Ehepartner die erste Reise ins Haus der Frau an, und die nächsten Verwandten der Frau luden das junge Paar zu einem Schmaus ein, um die Neuvermählten zu ihrem Ereignis zu beglückwünschen.
Naenara, Oktober 2013
Der koreanische Hochzeitsbrauch
Vom staatlichen immateriellen Kulturerbe der DVR Korea gibt es auch den koreanischen Hochzeitsbrauch.
Im koreanischen Hochzeitsbrauch sind die kulturellen Räume wie die Zeremonie, in der die Eheschließung von Mann und Frau öffentlich verkündet wird, die gewöhnlichen Handlungen während der Zeremonie und die in diesem Verlauf angeknüpfte gesellschaftliche Beziehung enthalten.
Zum Inhalt des bisherigen koreanischen Hochzeitsbrauches gehören Prozedur, Kleidung und große Tafelbedeckung.
Davon ist die Prozedur der Hochzeit wichtig.
In der Hochzeit gibt es zwei Fälle: die „getrennte Hochzeit“, also in dem Haus der Braut und dem des Bräutigams getrennt zu feiern, und eine „Zusammen-Hochzeit“, die die Familien der Braut und des Bräutigams an einer Stelle zusammen feiern.
Im Falle der getrennten Hochzeit wird dem Brauch entsprechend zuerst im Haus der Braut die Hochzeit des Bräutigams und danach im Haus des Bräutigams die Hochzeit der Braut vorgenommen.
Die Bräutigam-Hochzeit beginnt im Haus der Braut mit dem Empfang des Bräutigams. Die Braut und der Bräutigam begrüßen einander und treten in ein Zimmer ein, wo er Hochzeitstafel bekommt. Auf der Bräutigam-Hochzeit folgt die Braut-Hochzeit. Vor dem Verlassen ihres Elternhauses macht die Braut vor ihren Eltern eine tiefe Verbeugung und geht auf einer Sänfte mit ihrem Bräutigam auf einem Pferd und zusammen mit ihren älteren Brüdern und Schwestern zum Haus des Bräutigams. Wenn sie dort erreicht, bekommt sie auch Hochzeitstafel. Anschließend machte die Braut vor den Eltern ihres Bräutigams und seinen Familienangehörigen und Verwandten Verneigungen. Bei der Hochzeit der Braut und der des Bräutigams beglückwünschen die Verwandten und Freunde das Brautpaar zur Heirat und essen bescheiden aufgetischte Gerichte.
Und die Hochzeitskleidung der Braut und des Bräutigams ist im Hochzeitsbrauch wichtig.
In der Zeit des letzten Feudalstaates Koreas (1392-1910) trug der Bräutigam eine prächtige Seidentracht und Mütze und die Braut ein prunkvoll geschmücktes Hochzeitskleid mit sieben unschätzbaren Accessoires. Aber weil die prächtige Seidentracht und Mütze der Vergangenheit nicht dem Schönheitsgefühl der Gegenwart entsprechen, sind sie verschwunden. Heute hat die Braut Chima und Jogori an und trägt der Bräutigam Paji und Jogori.
Im Hochzeitsbrauch bildet auch die Hochzeitstafel einen wichtigen Inhalt.
Früher wurden auf der Hochzeitstafel viele Speisen wie Obst, Süßigkeiten, Reiskuchen, Fleisch in Reihen gedeckt. Heute aber wird die Hochzeitstafel mehr mit den Blumen verziert.
Die auch heute überlieferte repräsentative Sitte der Hochzeitstafel ist, dass sich ein paar Hühner auf dem Tisch gegenüberstellen. Das wurde vom traditionellen Hochzeitsbrauch, wo man auf dem Tisch das lebendige Huhn stellt, hergekommen.
Der koreanische Hochzeitsbrauch widerspiegelt heute die der Nation eigenen sozialen Verhältnisse und Sitten, fördert die Freundschaft, Eintracht und Geschlossenheit mit den Verwandten, Freunden und Nachbarn und wird entsprechend dem modernen Schönheitsgefühl fortgesetzt und weiterentwickelt.
Naenara 2021-02-09