Wie das Räuspern entstand? - Nordkorea-Information

Direkt zum Seiteninhalt

Wie das Räuspern entstand?

Kim Il Sung kannte sich bestens aus in der Entstehung und Ausbreitung, in den Lehrsätzen und Bräuchen wie auch der Herkunft der verschiedenen Religionen nicht nur Koreas, sondern auch der ganzen Welt, wie z. B. der Chondo-Religion, des Buddhismus, des Konfuzianismus und des Christentums.

Am 25. September 1980 empfing er die Delegation der Sonderkommission für die Regelung der Koreafrage der Sozialistischen Partei Japans und gab für sie ein Mittagessen.

Bei Tisch sagte Shimazaki Uzuru, Mitglied des Unterhauses, zu Kim Il Sung:

„Verehrter Präsident! Diesmal haben wir in Korea etwas sehr Interessantes kennen gelernt.“

„Was war denn so interessant?“

„Gestern haben wir uns den koreanischen Spielfilm ,Erzählung über Chunhyang‘ angesehen. Die Figuren des Films pflegten sich mehrmals zu räuspern, wenn sie in ein fremdes Haus eintraten.

Offen gesagt, pflegen in Japan die Beamten trocken zu husten, um vor ihren Unterstellten ihre Autorität zu demonstrieren oder sie einzuschüchtern. Aber es scheint mir, dass man in Korea im Gegensatz dazu sich räuspert, um seine Ankunft zu melden. Das interessierte uns sehr.“

Kim Il Sung bejahte seine Bemerkung und sagte:

„Von alters her gibt es bei uns eine solche Sitte. Man hustet dreimal trocken.“

Er bemerkte, dass die Gepflogenheit, vor einer fremden Wohnungstür trocken zu husten, ihren Ursprung im konfuzianischen Brauchtum hat, und erzählte die Geschichte:

Eines Tages tritt Mengzi ins Zimmer seiner Frau ein. Indes sitzt dort seine Frau mit nacktem Oberkörper. Mengzi fühlt sich sehr unwohl und erzählt dies seiner Mutter. Die Mutter tadelt ihren Sohn, dass er seine Frau einer unsittlichen Handlung bezichtigt. Sie sagte zu ihm: Deine Frau ist nicht unsittlich. Sie hat wahrscheinlich so gehandelt, weil sie aus irgendeinem Grund ihren Oberkörper frei machen musste. Umgekehrt bist du unmoralisch, weil du ohne ein Räuspern ins Zimmer eingetreten bist, sodass sie sich nicht rechtzeitig ihr Kleid anziehen konnte.

Bei diesen Worten seiner Mutter bereute Mengzi sein Verhalten sehr. Seitdem hustete er unbedingt dreimal trocken, wenn er in ein anderes Zimmer eintrat. So entstand die konfuzianische Sitte, sich vor einer fremden Wohnungstür dreimal zu räuspern.

Zum Abschluss der Erzählung sagte Kim Il Sung:

„Ich bin zwar gegen den Konfuzianismus, finde aber nicht schlecht, wenn man vor einer fremden Wohnungstür die Sitten des Anstandes einhält.“

Die Gäste waren tief in seine Erzählung versunken und drückten dann mit dem Beifall ihre Zustimmung aus.

© 2003 – 2024 Nordkorea-Info.de
Zurück zum Seiteninhalt