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Ich finde es schon sehr bedenklich, wenn Menschen zu Hungerlöhnen , deren Hauptteil sich dann noch der Staat einsteckt als billige Arbeitskräfte vermietet werden.
Wie sich das mit kommunistischen Idealen verträgt und schön geredet werden kann ist mir schleierhaft.
Für mich sind solche Vermietungen Reste von Leibeigenschaft und feudale Überbleibsel.
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09.09.2012, 09:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.09.2012, 09:32 von Gorbatz.)
(09.09.2012, 09:16)kalksee schrieb: Ich finde es schon sehr bedenklich, wenn Menschen zu Hungerlöhnen , deren Hauptteil sich dann noch der Staat einsteckt als billige Arbeitskräfte vermietet werden.
Wie sich das mit kommunistischen Idealen verträgt und schön geredet werden kann ist mir schleierhaft.
Für mich sind solche Vermietungen Reste von Leibeigenschaft und feudale Überbleibsel.
Da stimme ich mit Dir weitgehend überein, allerdings einschließlich Zeitarbeitsfirmen und deren Praktiken hierzulande!
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09.09.2012, 09:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.09.2012, 09:52 von kalksee.)
Kein Problem Gorbatz.
ich selbst hatte zwar auch mal nacheinander zwei 1-Jahres-Bauleiterverträge für Kliniken aber mir waren die genauso recht wie sogenannte "unbefristete" Verträge. ( unbefristet heißt ja auch nur 3 Monate Kündigungsfrist- für mich war da kein Unterschied)
Aber Fakt ist: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muß gelten.
Und den Haupt-Lohn muß der Arbeiter erhalten.
Wobei ich gewaltige Unterscheide sehe zum System Leiharbeit nach deutschem Recht.
Gegenwärtig erstreiken die Flugbegleiter der Lufthansa gerade den Nichteinsatz von Leiharbeitern.
Na ich möchte mal sehen, wie so etwas in Nordkorea aussehen würde- also Streiks meine ich.
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(09.09.2012, 09:16)kalksee schrieb: Ich finde es schon sehr bedenklich, wenn Menschen zu Hungerlöhnen , deren Hauptteil sich dann noch der Staat einsteckt als billige Arbeitskräfte vermietet werden.
Wenn dem denn so waere.
Den Bericht der Global Times, den ich weiter oben verlinkt hatte, kann man so zusammenfassen:
die Nordkoreaner bekommen in China freie Unterkunft und Verpflegung, haben also kaum Ausgaben.
Sie bekommen deutlich höhere Löhne als in Nordkorea, kehren also mit guten Ersparnissen in die Heimat zurueck.
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09.09.2012, 19:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.09.2012, 04:38 von micha.)
Drückerkolonnen werden auch Unterkunft und Verpflegung gestellt. Mitreisenden jungen Männern auf dem Rummel auch..
Das die Löhne höher sind als in ihrer Heimat, bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie das Geld auch persönlich ausgezahlt bekommen.
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(09.09.2012, 19:49)micha schrieb: Drückerkolonnen werden auch Unterkunft und Verpflegung gestellt. Mitreisenden jungen Männern auf dem Rummel auch..
Das die Löhne höher sind als in ihrer Heimat, bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie das Geld auch persönlich ausgezahlt bekommen.
while the workers end up getting only a few hundred yuan, the anonymous employee told the Global Times, although this sum is still much more than they would earn back home.
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10.09.2012, 03:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.09.2012, 07:45 von micha.)
"Ihre Gehälter fließen direkt in Nordkoreas Staatskasse."
Das schreiben andere Medien...
Wir wissen es also nicht.
Außerdem wäre es ja auch logisch, dass sie höhere Löhne bekommen, denn solche Arbeitszeiten haben sie in Nordkorea wohl nicht:
"North Korean workers work 10 to 11 hours a day without overtime pay and no weekends".
Oder arbeitet man in Nordkorea genauso, für noch weniger Geld (bzw. Gegenwert)?
Das die Arbeitsbedingungen in China nicht vorzeigbar sind kommt noch erschwerend hinzu.
"The guard, who began working for the factory 18 months ago, is on high alert. His job is to ensure that no strangers can enter the building from downstairs while some North Koreans keep a close watch upstairs."
Oder sind sie so abgeschirmt, weil sie so schüchtern sind?
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(10.09.2012, 03:26)micha schrieb: "Ihre Gehälter fließen direkt in Nordkoreas Staatskasse."
Das schreiben andere Medien...
Wir wissen es also nicht.
Die FR schreibt, die Nordkoreaner bekommen etwas mehr Gehalt als in Nordkorea. Eine eigene Quelle weisen sie nicht nach, beziehen sich nur auf den Global Times - Artikel, wobei der Inhalt an mehreren Stellen ziemlich verbogen wird.
Die Global Times schreibt, die Nordkoreaner bekommen sehr viel höhere Löhne als in Nordkorea, haben dafür immerhin einen Arbeiter befragt.
Das ist zwar kein wissenschaftlich astreiner Nachweis, aber ein starkes Indiz.
Wenn die FR (sinngemäß) behaupten, die Nordkoreaner bekommen Hungerlöhne, dann wäre die FR in der Pflicht, das nachzuweisen, und nicht nur die Global Times falsch zitieren.
Das nervt an der "westlichen" Berichterstattung über China und Nordkorea. Regelmäßig werden in den Medien Horrorstories gebracht, ohne oder mit dürftigsten Quellen. Die Länder sind ja weit weg, die werden sich schon nicht wehren.
Und da sich bei solchen Artikeln meist keine direkt Betroffenen finden lassen, können noch nicht einmal Gegendarstellungen eingereicht werden.
Kim Jong Un spricht kein Deutsch, sagen Diplomaten. Den ganzen Stories über sein Internat in der Schweiz, die die Privilegien koreanischer Politiker belegen sollte, fehlt wohl auch der Realitätsbezug.
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Die Privilegien noirdkoreansicher Politiker sind dennoch nicht von der Hand zu weisen, Blauer Apfel. Villen, Luxusgüter und Krankenbehandlung im Ausland- die Aufzählung ist sicher nicht vollständig.
Die nordkoreanischen Gastarbeiter in China sind letztlich arme Schweine- Details hin oder her. Allerdings gilt das sicher genauso für die normalen Arbeiter in nordkoreanischen Firmen. Alleine das Gehalt bzw. die hierfür zu erwerbenden Güter sind nicht das, wofür wir hier arbeiten würden.
Insofern nehme ich an, daß alleine die Tatsache, den Lohn in Devisen ausgezahlt zu bekommen ( selbst Yuan, wenn schon nicht Dollar oder Euro), den Lohn bei inoffiziellem Tausch auf dem Schwarmarkt gegen Won oder aber chinesische Waren potenziert. Über den inoffiziellen Tauschkurs der erhaltenen Devisen wird man sein in China bezogenes Gehalt sicher verzehnfachen können- wenn der Staat nicht aufpasst, daß man seine Yuan alle nach offiziellem Kurs tauscht.
Ich weiss, daß es in Nordkorea einen Devisenschwarzmarkt gibt. Steht er aber auch den Gastarbeitern offen oder müssen sie ihr Geld komplett beim Staat nachweisen, abrechnen und dann offiziell tauschen?
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@ Leser: Du siehst das viel zu sehr durchs "westliche" Auge. Ich würde dir mal raten, dich mal in die Lage von einer von dieser Gastarbeitern in China hineinversetzen, dann wirst du merken, dass die da für ihre Verhältnisse (und auch für chinesische so nebenbei!) eigentlich äußerst gut behandelt werden!
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