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Pyongyang Metro
#1
Beim Kim-il-Sung-Mausoleum gibt es ja die U-Bahn-Station Kwanginyeong, die ist aber geschlossen.
Ist bekannt wann und warum die Station geschlossen wurde?

Stattdessen hat man vor geraumer Zeit eine Strassenbahnstrecke von der nächstgelegenen U-Bahn-Station zum Mausoleum gebaut.


Aus Verkehrsplanersicht erscheint mir das sehr eigenartig: Man hat eine optimale ÖPNV-Anbindung durch die U-Bahn, dann schliesst man die U-Bahn-Station und errichtet stattdesssen mit grossem Aufwand eine Strassenbahn mit dem Resultat einer deutlichen Verschlechterung der ÖPNV-Erreichbarkeit (Umsteigezwang, lange Fusswege (500m) beim Umsteigen von der U-Bahn-Station Samhung auf die Strassenbahn...)....


Die nordkoreanischen Verkehrsplaner haben wohl andere Planungsprämissen als unsereins, vielleicht kennt diese (die Hintergründe für obig beschriebenes) ja wer?


Dass Konkurrenz durch den MIV (motorisierter Individualverkehr) in Nordkorea kein Thema ist und es deshalb recht egal ist, ob/wie der ÖPNV funktioniert, ist mir klar; aber dass man mit viel Aufwand eine optimale Situation in eine suboptimale überführt...naja...


Helmut
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#2
Beantwortet zwar nicht die Frage, habe aber bei Travelwiki einen schoenen Plan der U-Bahn gefunden Smile

Da es keinen eigenen U-Bahn Thread hier im Forum gibt, haenge ich das Bild mal hier ran.

Frage: welches sind denn die zwei Stationen, die von Touristen fuer gewoehnlich besucht werden?


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#3
Puhung (Bronzebilder an der Seite und großes Mosaik mit Kim Il Sung unter Arbeitern an der Frontseite) und Yonggwang (hinter Koryo-Hotel, mit auffälligen bunten Leuchtern im Feuerwerksdesign).
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#4
Nochmal Thema U-Bahn: habe einen interessanten Artikel gefunden, in welchem Hwang Jang-Yop aussagt, dass es unter der U-Bahn (etwa 120 Meter tief) in 300 Metern Tiefe weitere Tunnel gibt, die teilweise tief ins Land reinfuehren (40 bis 50 km nach Nampo und Sunchon, 40 km nach Mt. Jamo in Sunchon, sowie 50 km nach Yongwon Nahe Mt. Myohyang).

Man muesste muesste mal auf einer Karte gucken, wo diese Orte liegen (bis auf Nampo sagen sie mir jetzt nichts), um eine Idee der Struktur zu bekommen. Bei solch langen Tunnel koennte es doch sein, dass es auch Aus- und Eingaenge zwischendurch gibt, und irgendwo habe ich auch gelesen, dass manche Chalets ebenfalls per Tunnel angebunden sind.

Vielleicht findet man Chalets, die "entlang der Tunnel-Route" liegen...
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#5
(07.03.2009, 23:51)korea-turist schrieb: Beim Kim-il-Sung-Mausoleum gibt es ja die U-Bahn-Station Kwanginyeong, die ist aber geschlossen.
Ist bekannt wann und warum die Station geschlossen wurde?

Hier und hier wird vermutet, dass es eine U-Bahnlinie vom Kumsusan Memorial Palace zum Sunan Flughafen gibt. Der Kumsusan Memorial Palace ist wohl an die Kwangmyong Station angeschlossen.

Hinter der Station Kwangmyong befindet sich die letzte Station der gruenen Linie (Hyoksin Linie), Ragwon.

In der Naehe der Station Nakwon befindet sich angeblich ein unterirdischer Platz von der Groesse des Kim Il Sung Platzes.

Frage: ist Ragwon = Nakwon ?

Kann jemand bestaetigen, dass die Station "Ragwon" im Viertel "Anhak-dong" liegt und sich in der Naehe ein Zoo befindet?

Das nur zur Klaerung der Frage, ob Ragwon = Nakwon ist.

Vielleicht ist Kwanginyeong geschlossen, weil von hier die Linie zum Flughafen geht und die Station von daher "zu sensibel" ist?

Wenn Kwanginyeong geschlossen ist, fahren die Zuege der gruenen Linie dann nur bis Samhung oder fahren sie, durch die geschlossene Kwanginyeong Station, bis Ragwon / Nakwon?

A propos Sensibiliaet: fuer gewoehnlich besuchen Touristen lediglich die Stationen Puhung und Yonggwang. Sie befinden sich am genau gegengesetzten Ende der anderen (orangen) Linie. Zufall? Will man Touristen von "sensiblen Stationen" vielleicht moeglichst "fern halten"?
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#6
(07.03.2009, 23:51)korea-turist schrieb: Beim Kim-il-Sung-Mausoleum gibt es ja die U-Bahn-Station Kwanginyeong, die ist aber geschlossen.
Ist bekannt wann und warum die Station geschlossen wurde?

Stattdessen hat man vor geraumer Zeit eine Strassenbahnstrecke von der nächstgelegenen U-Bahn-Station zum Mausoleum gebaut.

Habe heute beim Stoebern zufaellig etwas gefunden:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13487689.html

Ich zitiere mal den passenden Auszug, es handelt sich um einen Spiegel-Artikel aus dem Jahr 1991. Wenn es wirklich ein Privatbahnhof war und keine oeffentliche Station, koennte ich mir vorstellen, dass sie seit Kim Il Sung's Tod geschlossen ist.

Zitat:Vor dem Präsidentenpalast schießen Fontänen in den Himmel, auf dem Rasen stolzieren Fasane; Kim liebt die Prachtentfaltung absolutistischer Monarchen. Unter dem Palast befindet sich eine eigene U-Bahn-Station nur für den großen Führer. Unbekannt ist, ob er jemals seinen Privatbahnhof benutzt hat. Sein Porträt hängt in jedem Waggon.


Etwas Off-Topic, aber hier noch eine Anmerkung zur Tunnel-Thematik: in Buch Kim Jong Ryul's (dem "Einkaeufer" in Oesterreich) wird beschrieben, dass vom Buero Kim Jong Il's in der Innenstadt Pyongyangs, eine Rolltreppe in 60 Meter Tiefe fuehrt. Von diesem Level fuehrt eine weitere Rolltreppe in ein 2. Untergeschoss, und von dort gibt es eine 3. Rolltreppe zum Ziel: in 300 Metern Tiefe befindet sich eine unterirdische Strasse, welche aus Pyongyang rausfuehrt.
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#7
Auf der Website der "Welt" erschien letzten Monat ein Artikel über die Pyongyanger Metro:
http://m.welt.de/politik/ausland/article...grund.html
www.nordkorea-info.de

Für preisgünstige Nordkorea-Rundreisen: Infos hier.
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#8
(05.05.2016, 13:41)dprk schrieb: Auf der Website der "Welt" erschien letzten Monat ein Artikel über die Pyongyanger Metro:
http://m.welt.de/politik/ausland/article...grund.html

Danke für den Hinweis. Hatte dies gar nicht mitbekommen! Hier gibt es noch weitere Informationen und auch Fotos der Einweihung der neuen Metro-Züge durch Kim Jong Un.

Weiß eigentlich jemand, wie die Waggons in den Untergrund kommen? Es muss doch irgendwo einen Zugang geben, konnte einen solchen aber noch nicht finden und eindeutig zuordnen. Sowohl die Linie Pulgŭnbyŏl - Puhung als auch die Linie Kwangbok - Ragwŏn weisen in der Nähe ihrer Endstationen keine Zugänge auf, wo die Gleise an die Oberfläche kämen.

Einzig diesen Zugang bei 39°06'22.6"N 125°45'32.0"E habe ich gefunden, im Norden Pyongyangs, hier ist ein Depot, dessen Gleise unter die Erde führen. Die nächste Station, Pulgŭnbyŏl, Endstation der Chollima Linie, ist aber sehr weit entfernt. 

Laut Wikipedia ist geplant, beide existierenden Linien zu erweitern. Die Chollima Linie soll im Norden um die zwei Stationen Sŏp'o und Ryŏnmot erweitert werden, die sich an die schon existierende aktuelle Endstation Pulgŭnbyŏl anschließen werden, im Süden sind die beiden neuen Stationen Ch'ŏngch'un und Mangyongdae geplant, die sich an die bekannte Station Puhŭng anschließen werden.

Die Hyŏksin Linie wird im Westen um die beiden Stationen Yŏngung und Ch'ilgok erweitert, die sich an die existierende Station Kwangbok anschließen werden.

Woher stammen eigentlich diese Planungsinformationen bei Wikipedia? Gibt es hierfür Quellenangaben bzw. Angaben aus Nordkorea oder sind das Spekulationen?
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#9
Die im März 2018 erschienene Ausgabe des englischsprachigen "Journal of Korean Studies" enthält einen Artikel über die Pyongyanger Metro:

"Revolution from 360 Feet Below: Form and Ideology in the Pyongyang Metro"
www.nordkorea-info.de

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#10
Einige Metro-Stationen in Pyongyang wurden neu gestaltet, wie die aktuelle Ausgabe "KOREA Today" (9/2020) berichtet:

[Bild: 5KcC6K99.jpg]
www.nordkorea-info.de

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