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19.03.2016, 12:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.03.2016, 13:49 von dprk.)
Den Film finde ich durchaus sehenswert, er gibt interessante Einblicke in den nordkoreanischen Alltag insbesondere auch abseits der für ausländische Besucher generell zugänglichen Bereiche. Das zeigt des Vertrauen, dass man seitens der nordkoreanischen Verantwortlichen in das Filmteam gesetzt hat. Unfair finde ich es allerdings, dass der Regisseur meint, unbedingt "unzensierte" Ausnahmen zu machen und in den Film einbauen zu müssen, um so zu "belegen", dass in Nordkorea "alles nur Fake" ist. Die Protagonisten sind ja keine professionellen Schauspieler und stehen zum ersten Mal im Leben vor der Kamera. Wenn der nordkoreanische Begleiter des Filmteams den Protagonisten daher Anleitungen und Hinweise gibt, dann auch deshalb, um ihnen das Lampenfieber zu nehmen und die Aufregung zu überwinden. Ich denke, auch hierzulande ist es nicht unüblich, dass in solchen Fällen doppelt/mehrfach gedreht wird. Insbesondere die "Doku-Soaps" bei den deutschen Privatsendern entstehen oft nach Drehbuch mit genau abgesprochenen Abläufen.
Schade ist das Verhalten des Regisseurs - getreu dem Motto "nach mir die Sintflut" - auch deshalb, weil es so für künftige ausländische Filmteams wieder sehr schwer werden dürfte, das Vertrauen der Koreaner zu gewinnen. Dennoch halte ich den Film aber, wie gesagt, für sehr interessant, weil er tatsächlich aufgrund der Möglichkeiten, die man den Filmteam geboten hat, seltene Einblicke ins tägliche Leben gibt.
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21.03.2016, 13:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.03.2016, 13:49 von Bulungi.)
Hallo,
Zu der Filmdokumentation "Im Strahl der Sonne" gibt es ja recht viele Ansichten der Zuschauer. Ich finde die Filmdoku zwar auch interessant, mit guten Portraiteinstellungen und Kameraführung. Und sie distanziert sich auch von überzogenen, oberflächlichen Filmen zu dem Thema. Von dem überdrehten teils sehr primitiven US Hollywoodfilm "Das Interview" mal ganz abgesehen. Jedoch ist der Regisseur hier in meinen Augen teilweise vielleicht mit etwas wenig Vorkenntnis an das Land, seine Lebensart und Politapperat heran gegangen. Das hat mich schon überrascht. Auch war richtig Neues nicht unbedingt zu sehen, wenn man andere gute Dokumentationen oder Filme zu dem Thama kennt, die DVRK schon einemal besucht hat oder sich mit ihr beschäftigt.
Man sollte die Menschen in ihrem, für uns Westlern gänzlich anderen Kulturkreis und schwer durchschaubaren Alltag so gut es geht betrachten. Das das Filmteam hat hier wohl teilweise absichtlich etwas auf Konflikt gesetzt. Wortwörtlich steht in dem Begleitheft zum Film: Das oft unerlaubt ausserhalb gedreht wurde, sie Ministerien in Russland wie auch in Nordkorea für das offiziell abgesegnete Projekt hintergingen und ihnen bewusst war das Menschen dafür in Schwierigkeiten gebracht oder bestraft werden können. Wörtlich ebenfalls aus dem Begleitheft: "....er (Kulturminister) beschwerte sich zudem, dass wir unsere nordkoreanischen Partner schlicht angelogen hätten....", "....Menschen, die unser Projekt in Nordkorea unterstützt haben, könnten dafür nun hart bestraft und sogar getötet werden." Das überraschte mich. Erstaunlich das man zu der Aussage nach seiner Auseinandersetzung mit dem Thema kommt. Es ist oft eine Gradwanderung. Solange einem die Tragweite bewusst ist und man weiss das man niemandem schadet ist es künstlerische Freiheit denke ich. Aber wenn nicht.... Die Verantwortung sollte mit seinem eignen Tun und Handeln den Menschen und dem Land gegenüber haben. Der Film wurde von offiziellen Stellen genemigt und unterstützt. Warum wundert er sich, das er dann ein entsprechendes, vorgegebenes Programm bekommt und von ihm auch erwartet wird jenes "propagandistisch" zu zeigen? Was eigene "Aussreisser" während eines Drehs aus dem Hotel etc verursachen weiss man seit zig Jahren.
Warum auch jene schon angesprochene Überzeichnung im Sinne des westlichen Medien O-Tons: die schmachtende, klagende Geigenmusik in Verbindung mit für Westler immer noch etwas ungewohnten Alltagsszenen? Der leicht spöttische Tonfall aus dem Off bei manchen Szenen? Das Farbspiel (grau, blass, kalt..), flackernde Lampen (die es im Westen und überall auf der Welt gibt), manchmal gwinnt man etwas den Eindruck, das dass Mimikspiel der Menschen das die Kamera förmlich sucht, in irgendeinem Kontext zu einer negativen Denkweise etc stehen soll. Warum will er den Zuschauer wieder dorthin bringen?.....
Wenn das Team wie angegeben (u.a Begleitheft) ein Jahr im Land war. Wo sind die Szenen aus der warmen, bunten Jahreszeit? Wo sind die Bilder einer sich entwickelnden Metropole (die vielen Neubauten, die bunte Mode, der massiv zugenommene Autoverkehr, die Handys...) die offenere Art der Menschen? Wirklich sichtbare und für das Bild der DVRK neue Eindrücke? Beispiel: Warum zeigt man dann doch wieder die einsame Verkehrspolizistin, auf einer Strassenkreutzung zu einer verkehrsschwachen Zeit?....
Vergleicht man diesen Film mit vergangenen wie "State of mind", "A day in the life" wirkt er insgesammt so als wolle man beim Betrachter etwas den Eindruck erwecken der Alltag in der DVRK bestände irgendwo doch nur aus den bekannten Plattitüden. Auch bekommt man weniger vom "realen" Alltag zu sehen wie er eigentlich ist. gerade bei dem was in Pyongyang mittlerweile möglich ist.
Wenn man die guides ärgert, sich nicht an Abmachungen, Regeln und Programm hält muss man sich natürlich nicht wundern wenn sich ein Land einem verschliesst und man letztendlich zu weniger oder guten Szenen gelangt.
Die Endszene mit Zin-Mi ist gut gewählt. Jedoch was will man da hineindeuten bzw wieder beim Betrachter auslösen? Dem vor einem ausländischen Filmteam arg überforderten acht jährigem Mädchen, bleibt in so einer Situation kaum eine andere Reaktion übrig. Alles andere würde sie und andere in Schwierigkeiten bringen. Natürlich kann und will sie vielleicht nur das äussern. Aber wissen wir wie sie wirklich denkt? War das dem Regisseur nicht bewusst!? Würde man isoliert einen jungen Mönch in einem Kloster befragen, oder ein Kind in einem strengen Internat mit wenig oder bisher gar keinem Kontakt zu Ausländern, viele die Reaktion vielleicht ähnlich aus.
Im Grunde kein allzu schlechtes Werk im Vergleich zu anderen westlichen Filmen zu dem Thama. Etwas schade nur da er doch ein bischen wieder die "Westschiene" einschlägt. Denn die Kameraführung und Grundkonzept waren nicht schlecht. Und wie von Martin erwähnt wurden die Protagonisten und beteiligten Menschen wohl mit Respekt behandelt.
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Den Film gibt es jetzt auch schon auf DVD, z.B. bei
Amazon.
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(24.05.2016, 19:08)Sommerzeit schrieb: Den Film gibt es jetzt auch schon auf DVD, z.B. bei Amazon.
... und auch im Rahmen einer Verlosung zu gewinnen:
Link zum Gewinnspiel
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Ein Interview mit Regisseur Vitaly Mansky.....welches wohl einiges über seinen Charakter aussagt.
http://www.zeit.de/entdecken/2016-03/nor...ilm-mansky
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Dies als Programmtip:
Der Film
"Im Strahl der Sonne" von Vitalij Manskij zeigt die ARD am Mittwoch, den 19.10.2016, 22:45 Uhr. Wiederholung am Donnerstag, den 20.10.2016, 02:10 Uhr.
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Danke Martin für diesen Hinweis.
Habe es versäumt den Film im Kino zu schauen.
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Die Bundeszentrale für Politische Bildung hat den Film nun zum online-Anschaiuen bereitgestellt:
http://www.bpb.de/shop/multimedia/dvd-cd...kwd=245911