So, hier ein paar Hintergründe:
http://www.ftd.de/politik/international/...82505.html
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Kenji Fujimoto bewies Mut, als er in das Treffen mit seinem alten Freund einwilligte. Schließlich hatte er dessen Vater, seinen früheren Chef, einst verraten - und sich aus Angst vor dessen Todesschwadronen
jahrelang im Untergrund versteckt. Denn Fujimotos Ex-Boss war niemand anderes als Nordkoreas Diktator Kim Jong-il - und sein alter Freund, den er jetzt in Pjöngjang besuchte, dessen Sohn und Nachfolger Kim Jong-un.
Kenji Fujimoto Kenji Fujimoto
Das macht den japanischen Koch zu einem der ersten Ausländer, die den Jungdespoten seit dessen Machtergreifung getroffen haben. Ein Wiedersehen nach langer Zeit: Von 1988 bis 2001 kredenzte Fujimoto dem Diktatorenclan edle Speisen, wovon er nach seiner Flucht detailreich berichtete.
So sei er gesandt worden, in China Melonen zu kaufen, Kaviar im Iran, Schweinefleisch in Dänemark und Bier in Tschechien. Kim Jong-il schenkte ihm sein Vertrauen, ritt mit ihm aus und bespaßte ihn mit seiner legendären
"Vergnügungstruppe" - hübsche Tänzerinnen, die er nach Gusto für sich strippen ließ. Zudem beschreibt Fujimoto, wie er ein Jetski-Rennen gegen Kim senior gewann. Daraufhin habe dieser bei der Revanche mit einer viel stärker motorisierten Maschine aufgewartet.
Nordkoreas Führer Kim Jong-un und seine Frau Ri Sol-ju Nordkoreas Führer Kim Jong-un und seine Frau Ri Sol-ju
Kurz: Fujimoto hatte intime Einsichten, weshalb er sich aus dem Staub machte, als er den Eindruck gewann, man verdächtige ihn der Spionage. Er sagte Kim, er werde Seegurken für ein spezielles Gericht kaufen, und entschwand nach Japan. In Nordkorea ließ er nicht nur Frau und Tochter zurück, sondern auch einen dicklichen Teenager, den er "Prinz" genannt hatte: Kim Jong-un.
Aber das hier finde ich bemerkenswerter:
Bei der Begegnung in Pjöngjang Ende Juli sei ihm Kim Jong-un sogleich um den Hals gefallen, erzählte Fujimoto: "Der Kamerad General lächelte mich an und sagte: ,Dein Verrat ist nun vergessen.‘"
Das ist sichtbarer Wandel im Umgang mit (prominenten) Andersdenkenden