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Lim Su Kyung wieder in den Schlagzeilen
#1
Lim Su Kyung ist wieder in die Schlagzeilen geraten.
Wer kennt noch Lim Su Kyung ?
Vielleicht haben sie einige Forumsteilnehmer selber getroffen, damals, 1989, bei den Weltjugendfestspielen in Pyongyang?

Lim Su Kyung, war eine, junge, mutige, südkoreanische Studentin, die 1989 (über Deutschland?) nach Nordkorea reiste, um dort für die Wiedervereinigung Koreas einzutreten.
Ihre Reise nach Pyongyang löste damals einen riesengroßen Medienwirbel aus.

Hier z.B. ihr Auftreten beim Einzugsmarsch zu den Weltjugendfestspielen (sie selber ist am Min. 2' zu sehen):

http://www.youtube.com/watch?v=1GKWW012oGA

Sie traf damals sogar mit Kim Il Sung zusammen:
(das hat sie wohl jedem von uns voraus)

http://www.koreabang.com/wp-content/uplo...-Sung.jpeg

Sie kehrte - propagandamäßig inszeniert - zu Fuß über die Waffenstillstandslinie in Panmunjom in den Süden zurück. Sie wurde festgenommen und zu einer Haftstrafe verurteilt (wegen ihres unerlaubten Kontaktes mit Nordkorea), später dann amnestiert und vorzeitig aus der Haft entlassen.

Inzwischen sind ein paar Jahre vergangen und derzeit ist Lim Su Kyung Abgeordnete im südkoreanischen Parlament für die gemäßigte linke "Vereinigte Demokratische Partei".
(im südkorean. Parlament ist auch noch die radikalere linke UPP (United Progressive Party) vertreten)

Vor ein paar Tagen kam es zum - unbeabsichtigten - Eklat. Lim Su Kyung traf sich in Seoul in einer halböffentlichen Veranstaltung mit einigen Flüchtlingen aus Nordkorea. Ein Flüchtling machte ein Foto von sich gemeinsam mit Lim Su Kyung. Einer der Begleiter (Aufpasser) von Lim Su Kyung sagte dem Flüchtling, dass er das Foto löschen solle. Der tat das und sagte gleichzeitig (im Spass): "In Nordkorea hätte niemand so etwas verlangen können, außer Kim Il Sung hätte es persönlich angeordnet".
Dieser Witz hat Lim Su Kyung gar so gut gefallen; sie konnte ihren Unmut nicht kontrollieren und geriet in Rage. Sie warf den anwesenden nordkoreanischen Flüchtlingen vor, "Verräter" und überhaupt "ein Abschaum der Menschheit" zu sein. Sie meinte, alle nordkoreanischen Flüchtlinge in Südkorea (über 20.000) sollten sich ruhig verhalten und sich politisch nicht äußern.

Das alles wurden von den zahlreichen Anwesenden mitgehört und fand rasch seinen Weg in die südkoreanischen Medien.

Mittlerweile hat sich Lim Su Kyung schon zweimal öffentlich bei den nordkoreanischen Flüchtlingen entschuldigt, aber eine komplette Ruhe ist immer noch nicht eingekehrt.

Hier die Nachberichterstattung dazu von einer Zeitung aus Seoul:

Lawmaker Lim Soo-kyung of the opposition Democratic United Party yesterday made a second apology for calling North Korean defectors “traitors” in an alcohol-fueled tirade at a Seoul restaurant Friday night.

Appearing at a party workshop in Yangjae-dong, Lim, who was jailed for three and a half years for making an unapproved trip to North Korea in 1989, said: “The whole controversy was prompted by my lack of virtue and I sincerely apologize to everyone who would have been hurt by my inappropriate remarks. My beliefs and thoughts aren’t like that. I hope North Korean refugees settle down and live a stable life.”

In an altercation in a restaurant in Jongno District, central Seoul, Friday night, Lim called 28-year-old defector Baek Yosep a “traitor” and continued: “How can a son of a bitch like you, a North Korean defector of humble birth, come and challenge a lawmaker of the South Korean parliament?”
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#2
eine Schwache Leistung. Ich kenne diese Frau nun gar nicht, aber ich würde mal sagen: Eine Person öffentlichen Interesses, vor allem in der Politik, sollte stets wissen, was sie tut, und beim Alkohol ihr Limit kennen.

Ich kann auch ihren Ausfall nicht ganz einordnen: Sie machte damals durch einen pro-nordkoreanischen Akt von sich reden, jetzt kann sie eine pro-nordkoreanische Äußerung nicht ertragen, auch nicht im Scherz? Oder wie jetzt? Rolleyes
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#3
Erinnere mich noch gut an den Rummel um sie bei den Weltfestspielen 1989.
Wusste allerdings nicht, wo sie in der Zwischenzeit abgeblieben war.

Ich vermute mal ihr Ausfall hat etwas mit der Erwähnung Kim Il Sungs zu tun. Die Verehrung seiner Person nimmt bei manchen Menschen gottgleiche Züge an, ähnlich wie bei den thailändischen Königen.
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#4
(16.06.2012, 08:56)Rolle schrieb: Ich vermute mal ihr Ausfall hat etwas mit der Erwähnung Kim Il Sungs zu tun. Die Verehrung seiner Person nimmt bei manchen Menschen gottgleiche Züge an, ähnlich wie bei den thailändischen Königen.
Ach, so meinst du das... Darauf wäre ich gar nicht gekommen. Denn der Flüchtling hat doch nicht Kim Il Sung kritisiert, sondern eher die pingeligen Sicherheitsvorkehrungen der Leibwächter dieser Dame.

Dass Kim Il Sung in Nordkorea als Gott bzw. Halbgott verehrt wird, wird einem klar, wenn man ein Video von dort sieht...
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#5
(16.06.2012, 11:28)Schwabe schrieb:
(16.06.2012, 08:56)Rolle schrieb: Ich vermute mal ihr Ausfall hat etwas mit der Erwähnung Kim Il Sungs zu tun. Die Verehrung seiner Person nimmt bei manchen Menschen gottgleiche Züge an, ähnlich wie bei den thailändischen Königen.
Ach, so meinst du das... Darauf wäre ich gar nicht gekommen. Denn der Flüchtling hat doch nicht Kim Il Sung kritisiert, sondern eher die pingeligen Sicherheitsvorkehrungen der Leibwächter dieser Dame.

Dass Kim Il Sung in Nordkorea als Gott bzw. Halbgott verehrt wird, wird einem klar, wenn man ein Video von dort sieht...

Aber trotzdem verstehe ich das noch nicht:

Zitat:Dieser Witz hat Lim Su Kyung gar so gut gefallen; sie konnte ihren Unmut nicht kontrollieren und geriet in Rage. Sie warf den anwesenden nordkoreanischen Flüchtlingen vor, "Verräter" und überhaupt "ein Abschaum der Menschheit" zu sein.

"hat ihr so gut gefallen" oder hat ihr "gar nicht gut gefallen"? Dem Witz, der eigentlich keiner ist - stimme ich zu. Finde es nicht gut, dass er aufgefordert wurde, das Foto zu loeschen. Falls ihr "der Witz" gut gefallen hat - wo ist jetzt die Verbindung zu den restlichen Fluechtlingen, die sie dann ploetzlich als "Verraeter" kritisiert (weil sie ihr Land verlassen haben?). Vielleicht stehe ich etwas "auf dem Schlauch", aber vielleicht kann jemand diese gedankliche "Verbindung" erklaeren.
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#6
Mit dem ironischen Ausdruck "der Witz hat ihr gar so gut gefallen ..." versuchte ich das genaue Gegenteil ihrer Reaktion zu beschreiben (und das absichtlich ausgelassene "nicht" zu ergänzen den Lesern selber überlassen ...);
ich freue mich jedenfalls, dass du die Beiträge hier im Forum genau verfolgst, ...

LG, Kuwolsan
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#7
Kuwolsan, kannst du uns dann näher erklären, woher ihr Wutausbruch rührte?

Ich meine... der Flüchtling beschwerte sich über die Sicherheitsmaßnahmen und sagte scherzend, in Nordkorea hätte er höchstens auf persönliche Anweisung Kim Il Sungs das Bild löschen müssen. Also eher eine Würdigung Nordkoreas ob seiner Gelassenheit in solchen Dingen. Die pro-koreanische Lim Su Kyung bekommt darauf einen Wutanfall. Warum?
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#8
Wenn einige Menschen Alkohol konsumieren, neigen sie zu unvorhersehbaren Reaktionen.
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#9
Richtig,

der Flüchtling machte sich über das Autoritätsverhältnis in Nordkorea lustig ("in Nordkorea könne niemand irgendetwas ohne den speziellen Befehl Kim Il Sungs unternehmen ...").
Die südkoreanische(!) Politikern empfand das als "Majestätsbeleidigung" gegenüber Kim Il Sung (für den und dessen politisches System sie offenbar immer noch stark empfindet). Im nüchternen Zustand verstand sie es, ihr wahres eigenes tiefes Empfinden zu Kim Il Sung und Nordkorea der südkor. Öffentlichkeit gegenüber zu verschleiern, der Alkoholkonsum löste offenbar bestimmte Sperren im Gehirn, sie konnte sich nicht mehr beherrschen und geriet ob des mangelnden Respekts ihres Landsmannes (des nordkor. Flüchtlings) gegenüber Kim Il Sung in Rage.
Ihrer Einstellung nach steht es halt niemandem zu, Kim Il Sung negativ zu kritisieren, ihn zu karikieren oder zu verspotten; jene (auch Südkoreaner), die Kim Il Sung gegenüber keinen Respekt zeigen, sind für sie ein "Abschaum der Menschheit" bzw. "Verräter".
Sie verteidigte nicht den eigenen Präsidenten, sondern (aus südkor. Ideologie gesehen) den Staatsfeind Nr.1
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#10
Das ist etwas, was man recht häufig liest. Flüchtlinge verehren auch nach der Flucht noch Kim Il Sung.
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