28.03.2012, 07:31
(28.03.2012, 06:35)Martin schrieb:(27.03.2012, 22:19)teardown schrieb:(27.03.2012, 18:29)egkr1 schrieb: Es wurden allerdings keine neuen Lebensmittelkarten eingeführt, sondern in den Lebensmittelgeschäften, in denen man zum Einkauf angemeldet war, wurden Listen über die erworbenen Lebensmittel geführt und so der Einkauf begrenzt. Besonders betraf dies tierische Fette (ein Gerücht besagte damals, es wäre eine Folge der Einführung sowjetischer Methoden wie z.B. Rinderoffenställe).Sowas gab es wenn, dann nur in den Anfangsjahren der DDR.
Also ich kenne das bis in die 60er Jahre hinein für Butter. Diese Zuteilungspraxis wurde zwangsläufig auch für sonstige knappe Dinge bis zum Ende der DDR gehandhabt. (Bananen, Südfrüchte, erste Gurke im Frühjahr usw.)
(27.03.2012, 18:29)egkr1 schrieb: @Martin Posting #11Ich weiß und hab es in dem Zusammenhang aber nennen wollen, um die überteuren Preise der HO-Anfangszeit als Parallele zu nennen. War von mir nicht so deutlich genannt worden.
Ich muß Dich berichtigen.
Die HO war kein Ausgleich zu den Intershops. Die HO wurde 1948 gegründet und hatte die Aufgabe der Versorgung der Bevölkerung mit Produkten des täglichen Bedarfs und Lebensmitteln über den durch Lebensmittelmarken zugeteilten Umfang hinaus. Die gleichen Produkte kosteten in den HO-Läden erheblich mehr als in den KONSUM-Läden.
Jap- Martin hat Recht und ekgr auch.
Die HO war wirklich kein Intershop-Ersatz. Das Angebot war im wesentlichen gleich wie im Konsum- woher sollten auch Unterschiede kommen?
Die Preise waren auch gleich.
Mag sein, daß hier und da ein findiger Konsum-oder HO-Chef Waren anbieten konnte, die andere nicht hatten. das lag sehr am Chef und dessen Beziehungen.
Beliebt waren z.B. an der Ostseeküste Angebote von Mangelwaren , die im Tausch gegen Urlaubsplätze eingehandelt wurden bei Betrieben in Sachsen.
Dann tauchten plötzlich Süßkirschen aus dem Eislebener Gebiet auf in einem Laden, während der Nachbarladen wegen fehlender Beziehungen keine hatte. Trabbi-Auspufftöpfe, Zement, Reifen oder Stoßdämpfer und Parchimer Gasbeton wurden auch so "gehandelt". Man hatte sich dran gewöhnt.
Lebensmittelkarten , gab es so wie Martin sagt und auch laut laut meiner Mama auf jeden Fall für Butter noch weit in den 60ern.
Kohlekarten ( Kartenkohle war auf - ich glaube- 20 Zentner limitiert und preiswerter. Der Normalbedarf bei uns lag 1980 für 2 Zimmer "Kaltbau" mit Toilette 1 Treppe tiefer bei 80 Zentner.
Freie Kohle gab es nur teurer und auch nur , wenn was da war.
Koks für Zentralheizungen als Langzeitbrennstoff gab es -glaube ich- 1 t/Jahr pro Haus. Mehrbedarf generell per Zufall oder gegen andere Tauschwaren.
Übrigens gab es Preise für Sommerkohle und teurere Winterkohle- da wurde ansatzweise versucht, wirtschftlich zu rechnen.