(20.02.2012, 08:38)Kuwolsan schrieb:dieser Frage möchte ich mich anschließen!(20.02.2012, 00:28)dprk schrieb: Mit "Rassismus" hat dies jedoch nichts zu tun, denn hier werden andere "Rassen" nicht abgewertet, sondern man möchte den Charakter der koreanischen Nation bewahren.
Man darf/soll also nur dann von "Rassismus" sprechen, wenn andere "Rassen" auf- oder abgewertet werden?
Wenn man innerhalb der eigenen Gesellschaft der Nachbarin/dem Nachbarn den Vowurf macht, dass er/sie - ob seiner/ihrer absonderlichen, obskuren Ideen - eine/n Ausländer/in heiratet, ein multikulturelles Leben führt, Mischlingskinder zeugt, die Blutlinie der Nation verunreinigt (der entsprechende koreanisch-sprachige KCNA-Artikel ist da etwas detaillierter): dann ist das also kein Rassismus, sondern fürsorgliches Denken für die eigene Nation ?
(20.02.2012, 08:38)Kuwolsan schrieb: Abgesehen davon, wann man von "Rassismus" sprechen darf/soll, zeigt obiger warnender (oder doch eher absonderlicher?) Artikel viel mehr die Diskussion: "geschlossene" versus "offene" Gesellschaft, wobei der Zeitungskommentator offensichtlich ein Befürworter einer geschlossenen Gesellschaft ist,ich kann mit den Begriffen "offen" und "geschlossen" nicht so viel anfangen; allerdings frage ich mich schon, wohin das führt, wenn ein volk sich kulturell einmauert. Und ich frage mich auch, was für eine Triebfeder dahinter steckt, den kulturellen Status quo auf Biegen und Brechen erhalten zu wollen.
(20.02.2012, 14:03)Juche schrieb: Andererseits ist die NPD schon nen gutes Totschlagargument...
(20.02.2012, 14:41)ml91 schrieb: In einem imperialistischen Täterland ist doch sowas etwas völlig anderes als in einem Land das Opfer des Imperialismus ist.
ein interessanter Ansatz. Wenn ein "imperialistisches Täterland" das eigene Volk genetisch sauber halten will, dann ist das ein Verbrechen. Wenn ein "Opferland" das will, dann ist das gerechtfertigt. Hmm....
Abgesehen davon, ist "rassische Sauberkeit" sowieso ein gedankliches Konstrukt, das wissenschaftlich nicht haltbar ist. Und Kommunisten haben's doch immer so mit der Wissenschaft....
(20.02.2012, 14:41)ml91 schrieb: Die USA sind in Südkorea stationiert und bedrohen den Norden. Natürlich ist die DVRK gegen die USA und dagegen, dass es dazu kommt, dass auch noch die koreanische Kultur durch die USA zerstört wird.Wo ist die "koreanische Kultur" zerstört worden? Spricht man in Südkorea kein koreanisch mehr? Gibt es keinen Buddhismus und keinen Schamanismus mehr? Werden die traditionellen Lieder nicht mehr gesungen? Gelten die konfuzianischen Werte nicht mehr?
Viel eher möchte ich wissen, wie viele Religiösität es in Nordkorea noch gibt. Außerdem muss man ganz klar sagen: Zwischen dem Kofuzianismus und dem Marxismus-Leninismus gibt es gravierende Differenzen. Wonach muss sich ein Nordkoreaner im Zweifelsfall richten?
(hinzu kommt noch, dass der Konfuzianismus, der für das "Vor-Juche-Korea" so bestimmend war, gar nicht koreanischen, sondern chinesischen Ursprungs ist. So viel zum Thema "kulturelle Reinheit", ergänzend zur "rassischen Reinheit")