18.08.2011, 10:11
Gorbatz' Beitrag habe ich erst nach meinen folgenden Zeilen gelesen.....
Nach einer Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde bestenfalls in den 50er Jahren - ganz aktuell mit dem 17.Juni 1953 - gerufen. Schon mit der Gründung der BRD und folglich der DDR beginnend wurde von einer Wiedervereinigung nur rein rhetorisch gesprochen, denn keiner der beiden Seiten wollte das jeweilige Gesellschaftssystem der anderen deutschen Seite preisgeben. Stalins Note zu einem neutralen vereinigten Deutschland (1952) nach dem Vorbild Österreichs wurde abgelehnt. Vergleiche auch Deutsche Teilung bei Wikipedia
Noch zu DDR-Zeiten haben wir uns in trauter Runde gefragt, wie es denn würde, wenn es denn einmal "andersrum" käme. Fazit des Ganzen: Die Oberen können nicht anders als "dagegen sein". Die darunterliegenden Ebenen würden ihr Mäntelchen in den Wind hängen. Dem Volk wäre ein "andersum" recht. Am schlimmsten sind aber diejenigen dran, die an das System in religöser Art glauben, nicht so sehr die jungen Leute, als eher die alten Kommunisten, die ihr Lebenswerk und ihre Ideale zerstört sähen.
So ist es dann auch gekommen....
Ob es in Nordkorea ähnlich wäre, kann man nur mutmaßen. Dazu weiß man zu wenig vom eigentlichen Volk selbst. Dazu passen vielleicht folgende Fragen, die ich mal abgeleitet vom Leben in der DDR stellen möchte:
Haben die Nordkoreaner eine Art Nischenleben /-kultur in die sie sich bei Bedarf zurückziehen können?
Gibt es wie in der DDR ein verstärktes zwischenmenschlich bezogenes Leben? Trifft man sich sehr gern mit Arbeitskollegen, Bekannten und Verwandten zur Geselligkeit und das in einem Rahmen, in dem man sich sicher sein kann, dass nichts nach außen dringt, also wo man frei weg reden kann, ohne die Zensurschere im Kopf einschalten zu müssen?
Es gibt ja als Religion den Buddhismus in Rudimenten. Wie wird über - wenn nicht religöse - dann seelisch/psychische Dinge und Befindlichkeiten gedacht, denn selbst der stämmigste Materialist hat irgendeine Art Glauben? (nicht gemeint ist die fast religiös anmutende KIS-Verehrung)
Werden in Nordkorea Witze über die Regierenden erdacht und ausgetauscht?
Wird wirklich nicht insgeheim wenigstens südkoreanisches Radio gehört?
Obwohl es offiziell in Nordkorea nicht zugegeben wird, scheint mir vieles dort, wie überhaupt in Ostasien eine konfuzianische Basis zu haben.
Martin
Nach einer Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde bestenfalls in den 50er Jahren - ganz aktuell mit dem 17.Juni 1953 - gerufen. Schon mit der Gründung der BRD und folglich der DDR beginnend wurde von einer Wiedervereinigung nur rein rhetorisch gesprochen, denn keiner der beiden Seiten wollte das jeweilige Gesellschaftssystem der anderen deutschen Seite preisgeben. Stalins Note zu einem neutralen vereinigten Deutschland (1952) nach dem Vorbild Österreichs wurde abgelehnt. Vergleiche auch Deutsche Teilung bei Wikipedia
Noch zu DDR-Zeiten haben wir uns in trauter Runde gefragt, wie es denn würde, wenn es denn einmal "andersrum" käme. Fazit des Ganzen: Die Oberen können nicht anders als "dagegen sein". Die darunterliegenden Ebenen würden ihr Mäntelchen in den Wind hängen. Dem Volk wäre ein "andersum" recht. Am schlimmsten sind aber diejenigen dran, die an das System in religöser Art glauben, nicht so sehr die jungen Leute, als eher die alten Kommunisten, die ihr Lebenswerk und ihre Ideale zerstört sähen.
So ist es dann auch gekommen....
Ob es in Nordkorea ähnlich wäre, kann man nur mutmaßen. Dazu weiß man zu wenig vom eigentlichen Volk selbst. Dazu passen vielleicht folgende Fragen, die ich mal abgeleitet vom Leben in der DDR stellen möchte:
Haben die Nordkoreaner eine Art Nischenleben /-kultur in die sie sich bei Bedarf zurückziehen können?
Gibt es wie in der DDR ein verstärktes zwischenmenschlich bezogenes Leben? Trifft man sich sehr gern mit Arbeitskollegen, Bekannten und Verwandten zur Geselligkeit und das in einem Rahmen, in dem man sich sicher sein kann, dass nichts nach außen dringt, also wo man frei weg reden kann, ohne die Zensurschere im Kopf einschalten zu müssen?
Es gibt ja als Religion den Buddhismus in Rudimenten. Wie wird über - wenn nicht religöse - dann seelisch/psychische Dinge und Befindlichkeiten gedacht, denn selbst der stämmigste Materialist hat irgendeine Art Glauben? (nicht gemeint ist die fast religiös anmutende KIS-Verehrung)
Werden in Nordkorea Witze über die Regierenden erdacht und ausgetauscht?
Wird wirklich nicht insgeheim wenigstens südkoreanisches Radio gehört?
Obwohl es offiziell in Nordkorea nicht zugegeben wird, scheint mir vieles dort, wie überhaupt in Ostasien eine konfuzianische Basis zu haben.
Martin