18.10.2012, 11:39
(18.10.2012, 10:42)Leser schrieb:(18.10.2012, 08:27)Bulungi schrieb: Landschaft und Orte sind sehr eindrucksvoll. Jedoch sei mittlerweile auch zur Vorsicht in Bergwelt gewarnt.
Eindrucksvolle Landschaften und Orte gibt es auf der Welt zuhauf, da muss ich nicht unbedingt nach Pakistan.
Die Vorsicht in der Bergwelt würde ich zudem sicher walten lassen. An jeder Ecke könnte man über eine Horde marodierender Taliban stolpern. So ist zumindest die Sichtweise vieler Menschen auf Pakistan, die auch deswegen lieber andere Länder bevorzugen. Ich gebe zu, daß auch meine Sicht auf dieses Land von solchen (Vor)urteilen geprägt ist. In Nordkorea laufen wenigstens keine gefährlichen Glaubenskrieger rum und werden auch nicht heimlich gehätschelt.
Auf 4000 Meter hochklettern, und dann eine noch mal 4000 Meter hohe weiße Wand vor sich sehen, das war schon einmalig.
Pakistan geht es so wie Nordkorea, viele Vorurteile, wenig Wissen, wenn man einmal dort ist, sieht vieles ganz anders aus.
Die Pakistaner im Grenzgebiet zu China sind Ismaeliten, eine sehr weltlich eingestellte Richtung des Islam. Keinerlei Problem.
Peshawar ist sehr konservativ, hier war meine Frau die einzige Frau in der Stadt ohne Schleier. Die Menschen aber sehr tolerant, keiner sagte was gegen eine unverschleierte Frau, und alle fanden toll, daß wir aus China kamen, dem einzigen wirklichen Freund Pakistans, so sagte man uns immer wieder.
Ein unglaublich gastfreundlicher junger Mann, der uns ein paar Winkel der Stadt zeigte, wo sonst kein Tourist hinkommt, bekannte sich als Anhänger der Taliban. So weichen Feindbilder auf.
Ins wirkliche Taliban-Gebiet kommt man als Ausländer nicht. Wir wollten durchs SWAT-Tal, das damals von Taliban kontrolliert wurde, an einem Militärkontrollposten wurden wir aufgehalten und durften nicht weiter.