16.06.2010, 09:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.06.2010, 09:44 von Balkonskij.)
(28.03.2009, 11:30)sepp811 schrieb: ...
Die Mittelbeschaffung vom Prinzip her stelle ich mir nicht so kompliziert vor. Nehmen wir ein Bergwerk, Nordkorea ist ja ein Gebirgsland. Ein Bergwerk bei uns gehört einer privaten Firma, welche für ihren Gewinn aus dem Verkauf der Metalle Steuern an den Staat zahlt um seine Sozialleistungen und sonstigen Aufgaben zu bestreiten. Ferner werden noch indirekt Steuern bezahlt über die Löhne der Arbeiter. Ein Bergwerk in Nordkorea oder einem anderen kommunistischen Land gehört dem Staat, weil alles dem Staat gehört. Die Metalle können vom Staat direkt verwendet werden soweit er sie für die Aufgaben die er hat braucht. Wird mehr erwirtschaftet kann er exportieren und der Gewinn aus dem Verkauf wird ebenso direkt vom Staat gemacht, wieso sollte er an sich selbst direkt oder indirekt Steuern zahlen? Wäre doch ein Unfug an den Arbeiter ein grosses Gehalt zu zahlen um es ihm dann zum großen Teil wieder zu nehmen. Was für mich aber auch heißt dass die Abschaffung keine so herausragende Leistung sondern eine konsequente Notwendigkeit in so einem System ist. In beiden Systemen kommen die Mittel aus der Produktion wie Fabriken, Bergwerken, etc. Im Kommunismus hat der Staat sie direkt in der Hand, bei uns muss er versuchen über die Steurn seinen Teil zu kriegen. Der kommunistische Staat muss sich die Werte nicht aneignen, er hat sie doch schon und verteilt sie dann. Bei uns muss er sie sich holen um sie dann wieder (anders) zu verteilen. Die Konsequenzen aus einem schlechten Betrieb sind auch die selben wenn man so überlegt, dort hat der Staat von vornherein dann nichts in der Hand, bei uns kann er sich nichts holen, wo nichts verdient wird, kann man keine Steuer erheben. Der einzige wirkliche Unterschied im Prinzip ist also, dass der Staat dort die Wirtschaft die ihn aufrecht erhält zu 100% lenken kann, in unserer sozialen Marktwirtschaft kann er das nur sehr begrenzt, in einer freien Marktwirtschaft gar nicht. In der Theorie funktioniert also alles gut, was in der Praxis besser ist mag jeder für sich entscheiden
Während der gesamten Geschichte der Menschheit hat ein trauriges System seinen festen Platz gehabt. In so einigen Orten hat sie ihn auch heute noch: Die Sklaverei.
Die Sklaverei bestand im wesentlichen daraus, dass es einen Meister mit Macht und Sklaven ohne Macht gab. Der Sklave lebte und arbeitete dort, wohin ihn der Meister entsandte.
Am Ende des Tages musste der Sklave 100% der Früchte seiner Arbeit bei seinem Meister abliefern. Es oblag dem Meister daraufhin zu entscheiden, wieviel er davon den Sklaven abgeben wollte. Einen Anspruch auf die Früchte ihrer Arbeit hatten Sklaven nicht. Sie waren dem Wohlwollen ihres Meisters ausgeliefert. Erinnern wir uns z. B. an die Plantagen in Nord- und Südamerika mit ihren schwarzen Sklaven.
Meine Frage lautet nun: Wo liegt der Unterschied zum nordkoreanischen System?
ACHTUNG: Das soll nicht (!) polemisch rüberkommen, ich will auch niemanden angreifen. Die Frage ist ernsthaft und sachlich gemeint und soll zum nachdenken anregen.
Wir können das sogar noch weiter durchdenken: Wenn ich in einem Wohlfahrtstaat wie der Bundesrepublik Deutschland eine reale Abgabenquote von 70-80% habe, was bin ich dann? Immer noch Sklave oder schon frei?
Oder wenn mir "lediglich" 50% der Früchte meiner Arbeit weggenommen werden, was bin ich dann? Ein halber Sklave?