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Kim Jong Un macht Vor-Ort Anleitungen
#84
(09.08.2012, 06:58)NGO schrieb: Natürlich hatten die USA die erste Atombombe und haben diese auch eingesetzt! Das verurteile ich total!!! Aber sie hätten dies jederzeit auch im Korea Krieg wiedertun können und haben es nicht getan!
Was also hat Sie davon abgehalten Nordkorea zu überfallen?
Da gibt es doch nur zwei Möglichkeiten. Entweder sie wollen es überhaupt nicht überfallen oder aber z.B. die konventionelle Abschreckung hat ausgereicht! Was also hat sich an der Bedrohungslage für Nordkorea geändert, dass nun plötzlich eine Atombombe zur eigenen Sicherheit her muss? Das Aggresionspotential der USA bestimmt nicht! Die haben sich schon seit dem 2. Weltkrieg an militärischen Auseinandersetzungen beteiligt(aus welchen Interessen auch immer, da besteht ja zwischen uns sicherlich eine unterschiedliche Meinung) und tun das nicht erst seit der jüngsten Vergangenheit!

Gut das ich zur Zeit Urlaub habe, ich habe nicht geahnt, dass ich hier direkt so eingespannt bin!!!

Es gibt einen recht einfachen Grund, warum die USA die DVRK über Jahre nicht angegriffen hat: Die DVRK hatte zu starke Verbündete.
Nach dem sog. "Zusammenbruch der sozialistischen Staaten" sind die Bündnisse deutlich lockerer und weniger geworden. Deshalb wäre die USA zusammen mit seinen Verbündeten (Südkorea) im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung der DVRK überlegen.
Die DVRK darf sich nicht auf Hilfe aus dem Ausland verlassen. Die engeren Verbündeten (Laos, Vietnam, vllt. Kuba) sind entweder zu schwach oder aber wollen es sich mit dem Westen und Südkorea nicht verscherzen, Russland fällt so wie so weg und China wird sich eine Eingreifen - wie andere es schon schrieben - zehnmal überlegen.
Was hat China denn an der DVRK? Ich denke, nicht viel.

Auch wenn - wie Nichthurz bereits schrieb - der Einsatz einer Atombombe auch für die DVRK selbst schwerwiegende bzw. nicht abschätzbare Folgen hätte, so wäre die Möglichkeit eines solchen Einsatzes ein enormes Plus in einer möglichen kriegerischen Auseinandersetzung.

Soweit Argumente, die die Notwendigkeit eines Atomprogrammes zumindest ansatzweise erklären können.

Es gibt allerdings auch aus taktischen Gründen genug Argumente gegen eine atomare Aufrüstung.
Wie schon geschrieben, hat die DVRK keine wirklich verlässlichen Partner mehr.
Das ist nicht nur auf den "Zusammenbruch der sozialistischen Staaten" zurückzuführen, sondern auch auf das Verhalten der Nordkoreanischen Führung (Insbesondere unter Kim Jong Il).
Durch die Songun-Politik und die hohen Ausgaben für das Atomprogramm sowie einige andere (wirtschaftspolitische) Verfehlungen, speziell in den 1990er-Jahren, hat die DVRK sich als Wirtschaftspartner selbst uninteressant gemacht (Der Sozialismus selbst ist nicht unbedingt ein Störfaktor, schließlich gab es früher Außenhandel). Da wirtschaftliche Interessen heutzutage wichtiger sind als militärische oder geostrategische (und auch der Hauptgrund sind bzw. sein werden), haben sich insbesondere China und Russland abgewandt. Wenn man sich stärker auf die Industrie und den Export der in der DVRK ja vorkommenden wertvollen Rohstoffe konzentriert hätte, anstatt die dafür nötigen Finanz- und Zeitmittel in die Rüstung zu stecken, hätte man diese Partner (zumindest China) u.U. längerfristig binden können.
Desweiteren sehen beide Staaten die Sicherheit in der Region gefährdet, auch und besonders durch das Atomprogramm der DVRK, was sie insgesamt zu einem reservierteren Verhalten, speziell gegenüber der DVRK, gebracht hat.
(Die Russen haben solche Bedenken geäußert, irgendwo hier im Forum, war ein entsprechender RIA-Artikel verlinkt, die Befürchtungen der Chinesen wurden hier in diesem Thread schon erwähnt).

Ich kann mir aufgrund der komplizierten Lage noch keine endgültige Meinung bilden, tendiere aber dazu, die Songun-Politik langsam aber sicher, Schritt für Schritt, abzuschaffen. Wir werden sehen, wie gesprächsbereit sich die DVRK nach LMBs Ablösung nächstes Jahr zeigen wird, ich denke, wenn Kim Jong Un seine Macht festigt, wird er versuchen, die Isolation der DVRK im Welthandel zu verringern (dazu muss man ja nicht die Globalisierung ins Land lassen). Dazu wird er die Gespräche wieder aufnehmen müssen, schon wegen der Außenwirkung.
Er wird wissen: selbst wenn das Volk hinter ihm und dem Sozialismus uneingeschränkt steht, löst eine ewige Nicht-Verbesserung der Lage (Ernährung, die Rationen sind sehr bescheiden, selbst wenn man nicht an die Hungermeldungen glaubt; Unproduktive Landwirtschaft, siehe Entwicklungshilfeberichte, auch zur Lage nach der Flut [z.B.: errosionsanfällige Felder]) doch Unzufriedenheit aus.
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RE: Kim Jong Un macht Vor-Ort Anleitungen - von Dangun - 03.07.2012, 05:22
RE: Kim Jong Un macht Vor-Ort Anleitungen - von Dangun - 08.08.2012, 16:04
RE: Kim Jong Un macht Vor-Ort Anleitungen - von PDPARTEI - 09.08.2012, 10:43
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