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Wenn jemand hier zum Spiel DVRK-USA geht, habe ich eine bitte. Wäre es möglich, dass ihr ein wenig filmt wenn die Hymnen laufen ? Ich würde gern ein bisschen von der Atmosphäre mitkriegen und sehen wieviele Fans von beiden Seite da sind.
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Hier ist der Artikel noch einmal:
Sächsische Zeitung schrieb:Fußball hinter weißen Planen
Von Ulrich Wolf und Frank Hellmann
Nordkoreas Frauennationalmannschaft steht unter ungeheurem Erfolgsdruck. Beim Training in Dresden werden sie hermetisch abgeschirmt.
Verdeckt von mannshohen weißen Planen im Dresdner Ostragehege gibt der Trainer des nordkoreanischen Frauenfußballnationalteams, Kim Kwang-Min (r.), seinen Spielerinnen Anweisungen.Foto: Robert Michael
Hoffnung. Versteckt hinter dem Gebüsch steht der orange Bus. Mit laufendem Motor. Das vielbeinige Phantom kann nicht weit entfernt sein. Ist es zum Laufen an der Elbe? Die drei gepflegten Rasenplätze jedenfalls sind leer. Nur ein Zugangstor steht offen, ansonsten sind die Plätze zu jeder Seite hin abgeschirmt mit einem zweieinhalb Meter hohen Bauzaun, an dem weiße Planen befestigt sind. Hier im Dresdner Ostragehege muss es sein, das Trainingsgelände der nordkoreanischen Frauenfußballnationalmannschaft.
Doch das Team bleibt auch an diesem Mittwochnachmittag unsichtbar. Der Busfahrer stellt nach 20 Minuten den Motor ab, steigt aus, verschließt das Zufahrtstor. Einsam steht der orange Bus nun da, und der Reporter muss über den Zaun klettern.
Keine Kultur, keine Empfänge
Die Nordkoreanerinnen gehören zu den Favoriten der am Sonntag beginnenden Weltmeisterschaft. Bislang ist nur eine ihrer Taktiken klar: unter sich zu bleiben. Die Pressestelle des Deutschen Fußballbunds (DFB) verbietet ein Gespräch mit dem Betreuer der nordkoreanischen Delegation, einem Kölner mit südkoreanischen Wurzeln. Dresdens Sportstättenchef Sven Mania bekommt einen Maulkorb verpasst. Den einzigen offiziellen Termin, einen für gestern Abend vorgesehenen Empfang durch die Stadt samt Eintrag ins Dresdner WM-Sportbuch, sagt die nordkoreanische Delegation ohne Begründung ab. Bereits zuvor, während eines dreitägigen Trainingslagers in Leipzig, hatte die Teamleitung sämtliche Programmvorschläge der Gastgeber abgelehnt, darunter den Besuch der Thomaskirche.
Wie in Leipzig, so bleiben die Spielerinnen des Weltranglistenachten auch in Dresden unter sich. Höchstens vom Bus aus – ausgerechnet ein Modell des südkoreanischen Hyundai-Konzerns – könnten die Athletinnen einige Blicke auf die Stadt erhaschen. Doch ihr Hotel, das „Maritim“ am Elbufer, und der Trainingsplatz liegen nicht einmal einen Kilometer auseinander. Das einzig Sehenswerte auf der kurzen Strecke ist die ehemalige, an eine Moschee erinnernde Zigarettenfabrik „Yenidze“.
Ziemlich genau 24 Stunden nach dem wenig aufregenden Über-den-Zaun-Klettern-Erlebnis am Ostragehege taucht es dann doch auf, das vielbeinige Phantom. Eskortiert von einem Polizeiwagen rollt der Bus durch das Zufahrtstor. Zwei Hünen des privaten Sicherheitsdienstes Ihre Wache GmbH verschließen es sofort wieder. Ihr Chef Sören Klar, in der Fußballszene nur „Bunker“ genannt, sagt, die Nordkoreaner wünschten keine Presse. „Wir mussten die sogar auf ihrem Platz einschließen.“
Bereits seit vergangenem Sonnabend sind die Asiatinnen in der Stadt. Lediglich vor dem Hotel – die Kosten dafür trägt bis zum Turnierstart der DFB – haben sie sich mal zu einem Mannschaftsfoto postiert. Ansonsten tauchen sie überall und nirgends auf. Eine Dresdner Zeitung berichtete, sie trainierten auf dem Platz des FV Dresden06 Laubegast. Doch Geschäftsstellenleiter Helmut Rinke weiß nur zu berichten: „Bei uns tummelt sich nichts, bis auf ein paar Krähen.“ Stattdessen sichtete ein Fotograf das Team am Sportplatz des SV Johannstadt90; dort trainierten sie am Sonnabend, Sonntag und Montag. Die Zufahrten waren abgesperrt, Journalisten wurden weggeschickt. Das Testspiel der Asiatinnen am Dienstag gegen England in Halle ging ebenfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Bühne.
Ausstellung über Arbeitslager
Dabei hätten die Nordkoreanerinnen durchaus Einiges zu bieten. Sie schickten die Engländerinnen 3:0 vom Platz. Und mit Jo Yun-Mi haben sie einen Star im Kader. Die 24-Jährige ist so etwas wie die Birgit Prinz von Asien: eine ausgesprochen torgefährliche Spielerin. Sie trägt die Nummer zehn und wurde bei der Asienmeisterschaft 2010 zur besten Spielerin gewählt.
Doch auch Jo Yun-Mi bleibt in diesen Tagen eine Botschafterin der Verschleierung. Einzig beim Lauftraining an der Elbe sind sie und ihre Mitspielerinnen gesehen worden – morgens um halb sieben. Und zum Mittagessen um Punkt zwölf im „Maritim“.
Der letzte offizielle Termin eines Teammitglieds liegt schon fünf Wochen zurück. Nach der 0:2-Niederlage im Testspiel gegen die Deutschen in Ingolstadt trat Trainer Kim Kwang-Min vor die Presse. Er war sehr höflich und trug einen gedeckten Anzug. Nur der kleine Fleck am Revers wirkte nicht so passend. Bei näherem Hinsehen klärte sich das schnell auf: Es ist kein Fleck, sondern ein winziges Konterfei von Staatsgründer Kim Jong-Il. Von einer Favoritenrolle wollte der Trainer nichts wissen, gleichwohl zeigte er sich überzeugt, eine „gute WM“ spielen zu können, „auch wenn mein Team jung und unerfahren ist“.
Das sagte der Coach im Mai. Schon damals verschanzte sich Nordkoreas Auswahl, erst in der DFB-Sportschule Duisburg-Wedau dann in einem Hotel in Ingolstadt. Es gab weder eine Pressekonferenz, noch eine Begrüßung. Dabei hatte der DFB zuvor in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang mit dem nordkoreanischen Fußballverband so etwas wie ein Freundschaftsabkommen geschlossen: Geld gegen Offenheit. In Leipzig und Dresden ist von diesem Deal wenig bis nichts zu spüren.
Die WM-Regularien verpflichten ein Team erst am Tag vor dem Spiel zu einer offiziellen Pressekonferenz. Doch auch da wird es gewiss nur abgestimmte Plattitüden nach staatlicher Räson geben. Dabei kommt den nordkoreanischen Fußballerinnen eine Schlüsselrolle in der Diktatur ihres Landes zu. Anders als die Männermannschaft spielen sie seit Jahren in der Weltspitze mit. Bereits ab der sechsten Schulklasse werden Talente ausgewählt. Die Förderung unterscheidet sich im Grunde nicht groß von der ehemaligen DDR-Methodik. Das Kollektivdenken steht über allem. Das manifestiert sich sogar in den Einheitsfrisuren der Spielerinnen. Für sie zählt nur eines: Erfolg.
Der Druck mag sogar noch höher sein als der, der beispielsweise auf dem deutschen Team lastet. Sie repräsentieren ein Land, das, angeführt von einem größenwahnsinnigen Despoten, politisch im Abseits steht. Die Funktionäre in der nordkoreanischen Delegation werden nicht erfreut sein, dass fast zeitgleich mit dem Turnierstart in der Berliner Gedenkstätte Hohenschönhausen eine Ausstellung eröffnet wird, die den Titel trägt: „Ein Volk hinter Gittern – das Elend in den Arbeitslagern Nordkoreas“.
Von so etwas wollen die Funktionäre nichts wissen, so etwas dürfen die Spielerinnen gar nicht erst erfahren. Für sie und ihre Begleiter zählt in diesen Tag nur eins: die Erfüllung einer eigentlich unmöglichen Mission im Auftrag von Staatsgründer Kim Jong-Il. Der träumt von einem Sieg über den Erzfeind USA. Bislang ist das nicht gelungen. Zum vierten Mal in Folge treffen die Nordkoreanerinnen bei einem wichtigen Turnier schon in der Vorrunde auf die Amerikanerinnen. Bereits am nächsten Dienstag ist es wieder so weit. Um kurz nach sechs am Abend werden die Nationalhymnen der beiden Länder im Dresdner Stadion ertönen. Begegnen aber werden sie sich schon vorher, sie werden quasi übereinander stolpern. Auch die USA haben ihr Quartier im „Maritim“ bezogen und das Ostragehege als Trainingsgelände gewählt. Nur ein leerer Platz trennt die beiden Teams. Einzig die weißen Planen verhindern den Sichtkontakt.
Wie es Spielerinnen wie Jo Yun-Mi im Falle einer Niederlage ergehen könnte, zeigt der preisgekrönte Dokumentarfilm „Hana, dul, sed“ der österreichischen Regisseurin Brigitte Weich. Der Streifen erzählt von vier Nationalspielerinnen, die durch den Sport nicht nur ihren Lebensunterhalt bestreiten, sondern auch Privilegien und Popularität genießen. Als sie 2004 jedoch die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Athen verpassen, werden die vier zum Rücktritt gezwungen und müssen sich ein neues Leben aufbauen.
Solche Schicksale fürchten auch die Funktionäre. Angeblich wären einige von ihnen lieber nicht nach Deutschland gereist, weil sie Angst haben vor dem Zorn Kim Jong-Ils, sollte das Team früh scheitern. Ob sich diese Versagensangst auf die Spielerinnen überträgt, das verbergen weiße Planen an Bauzäunen.
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24.06.2011, 21:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.06.2011, 21:59 von Kuwolsan.)
Zwei Punkte möchte ich zu dem Zeitungsartikel anmerken:
1.Der (organisatorische?) Betreuer des nordkoreanischen Frauenfußballteams ist also ein Kölner mit "südkoreanischen Wurzeln" ?!
Und der DFB kann dann so einfach ein Gepräch zwischen zwei Deutschen verbieten ??
2. Dass die Mädchen trainieren wollen/sollen und Einladungen ausschlagen, verstehe ich noch, aber da reisen doch sicher genügend mehr oder weniger wichtige Funktionäre mit ? Müssen die mit den Mädchen gemeinsam trainieren ? Die hätten wohl zu den offiziellen Einladungen bzw. Empfängen kommen können ?
Wie empfindet das offizielle Nordkorea, wenn dort Ausländer angedachten Besuchen von Bronzedenkmäler den Rücken zukehren ...
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Kuwolsan schrieb:Wie empfindet das offizielle Nordkorea, wenn dort Ausländer angedachten Besuchen von Bronzedenkmäler den Rücken zukehren ... Wohl gesprochen @Kuwolsan
Hab mir das gestern nachmittag mit eigenen Augen angesehen. Weiße Blickschutzplanen rund um den Trainingsplatz....
Der Mannschaftsbus - ein orangefarbener Hyundai mit einer DVRK - Flagge stand am Hotel...und mehrere Security-Leute sprangen da herum. Nur die Spielerinnen hab ich nicht gesehen.....
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Ich freue mich schon auf das Spiel morgen in Dresden, in ein paar Stunden fährt der Linienbus Wien - Dresden ab. Ein paar Anmerkungen: verwundert war ich, dass z.B. die Einladung zum Empfang der Stadt Dresden nicht angenommen wurde. Ansonsten ist allerdings natürlich der Leistungsdruck auf das Team der DVR Korea enorm, viele Spielerinnen sind das erste Mal bei einer WM. Und es ist in der Gruppe mit den USA und Schweden eine Kampfaufgabe, weiter zu kommen. Das aber ist das Ziel. Hoffen wir, dass morgen nach dem Sieg gegen die USA alle etwas entspannter sind :-).
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(27.06.2011, 16:06)ollitirol schrieb: Ich freue mich schon auf das Spiel morgen in Dresden, in ein paar Stunden fährt der Linienbus Wien - Dresden ab. Ein paar Anmerkungen: verwundert war ich, dass z.B. die Einladung zum Empfang der Stadt Dresden nicht angenommen wurde. Ansonsten ist allerdings natürlich der Leistungsdruck auf das Team der DVR Korea enorm, viele Spielerinnen sind das erste Mal bei einer WM. Und es ist in der Gruppe mit den USA und Schweden eine Kampfaufgabe, weiter zu kommen. Das aber ist das Ziel. Hoffen wir, dass morgen nach dem Sieg gegen die USA alle etwas entspannter sind :-).
Hallo,
da drücke ich mit die Daumen. Für die Manschaft und das Land ist es morgen ein wichtiges Spiel. Da ist so einige Vorbereitung und volle Konzentration im Vorfeld nötig.
Ich wünsche dir viel Spaß und allen die morgen dabei sein werden! Ich halte dem team fest die Daumen zu ihrem Sieg!
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(24.06.2011, 14:41)ml91 schrieb: Wenn jemand hier zum Spiel DVRK-USA geht, habe ich eine bitte. Wäre es möglich, dass ihr ein wenig filmt wenn die Hymnen laufen ? Ich würde gern ein bisschen von der Atmosphäre mitkriegen und sehen wieviele Fans von beiden Seite da sind. Machts jemand ?^^
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war mal wieder typisch - die Fernsehanstalten der imperialistischen Mächte haben den nordkoreanischen Fan-Block im Stadion nie gezeigt!
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(29.06.2011, 06:25)linkisch schrieb: war mal wieder typisch - die Fernsehanstalten der imperialistischen Mächte haben den nordkoreanischen Fan-Block im Stadion nie gezeigt!
...und die vier Tore der nordkoreanischen Mannschaft wurden auch nicht gezeigt und weiterhin behauptet, dass die USA gewonnen haben
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29.06.2011, 09:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.06.2011, 12:19 von Balkonskij.)
Ich fand, dass doch einige Nordkorea Fans zu sehen waren? Anfangs bei der Hymne und auch später, z. B. beim Ende der ersten Halbzeit. Insgesamt war das Spiel aber doch recht fad, einige Phasen (z. B. Nordkoreas Angriff kurz vor der Halbzeit) bzw. das U.S. Powerplay in der 2. Halbzeit mal ausgenommen.
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