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08.03.2011, 21:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.03.2011, 21:27 von Kuwolsan.)
Vor ein paar Tagen berichtete uns die KCNA, dass Kim Jong Il sowie viele weitere Politiker der DVRK ein Musikkonzert des Staatlichen Symphonie-Orchesters von Nordkorea besuchten:
http://www.kcna.co.jp/item/2011/201103/n...-29ee.html
Beispielhaft führt die KCNA auch drei koreanische Musikstücke an, die das Publikum erfreuten.
Die gleiche koreanischsprachige KCNA-Meldung führt noch ein viertes Stück an, das zu Ehren Kim Jong Ils gespielt wurde. Ergänzend schreibt die KCNA, dass es sich um ein "ausländisches Werk" handelt. Der Titel des Musikstücks ist: "Wunderschöner Träumer"!
Ob es dem Publikum erklärt wurde, weiß ich nicht, aber immerhin konnte das nordkoreanische Publikum so etwas kulturelle Luft des Erzfeindes USA einatmen. Das Stück "Beuatiful Dreamer" ist ein Arrangement des amerikanischen Komponisten "Carmen Dragon", der für die seine Musik zum Film "Cover Girl" (von 1944) einmal sogar einen Oscar (für die beste Filmmusik) erhielt. Ob sich Kim Jong Il das Lied "Beautiful Dreamer" extra wünschte?
Eigentlich ist die Melodie uns auch irgendwie bekannt:
http://www.youtube.com/watch?v=ALuf3-l7zZk
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Sehr interessant....Nun, da waren Arrangeur Carmen Dragon sowie Stephen Foster, der "Beautiful Dreamer" komponierte, eben keine imperialistischen US-Amerikaner sondern "Persönlichkeiten der US-amerikanischen und internationalen Arbeiterbewegung"
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(09.03.2011, 08:10)Martin schrieb: Sehr interessant....Nun, da waren Arrangeur Carmen Dragon sowie Stephen Foster, der "Beautiful Dreamer" komponierte, eben keine imperialistischen US-Amerikaner sondern "Persönlichkeiten der US-amerikanischen und internationalen Arbeiterbewegung"
Nur weil jemand in einem imperialistischen Staat lebt, ist er kein schlechter Mensch ;-)
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(09.03.2011, 15:47)ml91 schrieb: Nur weil jemand in einem imperialistischen Staat lebt, ist er kein schlechter Mensch ;-)
Natürlich nicht....in meiner Bemerkung habe ich mich auf diesen Beitrag bezogen.
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In NK wird auch europäische klassische Musik gespielt. Ich habe in der Musikhochschule von Pyongyang die Aufführung der Oper "Eugen Onegin" von Tschaikowsky gesehen. Auf meine Frage wurde mir gesagt, man müsse auch die Kunst anderer Länder und Kulturen studieren. Fand ich bemerkenswert.
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10.03.2011, 10:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.03.2011, 12:00 von Kuwolsan.)
(10.03.2011, 09:32)hgj schrieb: Ich habe in der Musikhochschule von Pyongyang die Aufführung der Oper "Eugen Onegin" von Tschaikowsky gesehen. ...
Oh, wie beineide ich Dich darum.
War es eine richtige Aufführung oder eine Probe ?
Wurde die ganze Oper gezeigt, Eugen Onegin dauert ja samt Pausen gut drei Stunden ?
Gibt es in der Musikhochschule ein richtiges Theater ? Wie groß ist das (zuschaersitzplatzmäßig) etwa ?
Hat ein Orchester die Arien begleitet (wo war dieses positioniert, gab es einen Orchestergraben) oder nur ein Klavier ?
Hast Du die Oper zufällig gesehen oder war der Bersuch der Vorstellung längerfristig geplant ?
Wurde ein Eintrittsgeld verlangt ? Hast Du noch die Einrittskarte, einen Programmzettel oder ein gedrucktes oder sonstiges Programm zu dieser Opernaufführung (egal ob in Koreanisch, Russisch oder Englisch) ?
Vielen Dank im voarus für Deine Antworten,
Kuwolsan
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11.03.2011, 21:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.03.2011, 21:20 von hgj.)
Zitat:Oh, wie beineide ich Dich darum.
War es eine richtige Aufführung oder eine Probe ?
Wurde die ganze Oper gezeigt, Eugen Onegin dauert ja samt Pausen gut drei Stunden ?
Gibt es in der Musikhochschule ein richtiges Theater ? Wie groß ist das (zuschaersitzplatzmäßig) etwa ?
Hat ein Orchester die Arien begleitet (wo war dieses positioniert, gab es einen Orchestergraben) oder nur ein Klavier ?
Hast Du die Oper zufällig gesehen oder war der Bersuch der Vorstellung längerfristig geplant ?
Wurde ein Eintrittsgeld verlangt ? Hast Du noch die Einrittskarte, einen Programmzettel oder ein gedrucktes oder sonstiges Programm zu dieser Opernaufführung (egal ob in Koreanisch, Russisch oder Englisch) ?
Vielen Dank im voarus für Deine Antworten,
Kuwolsan
Bei meiner Reiseplanung hatte ich den Wunsch geäussert, eine Aufführung einer koreanischen Oper oder Musk zu besuchen. Dies war im Sommer allerdings nicht möglich. Die Dolmetscherin sagte, die Musiker würden den Bauern helfen. Stattdessen wurde der Besuch der Musikhochschule arrangiert. Diese liegt im Nordosten von Pyonyang gegenüber dem 1.Mai-Stadion . Ist auch auf dem Stadtplan verzeichnet. Ein sehr neues repräsentatives Gebäude mit einem richtigen Theaterraum und Bühne. Platz für mehrere hundert Besucher. Das Theater war voll besetzt, nachmittags ab 16.00 Uhr lief die Vorstellung. Es war wohl eine komplette Vorstellung mit Orchester und Kostümen. Auf russisch mit koreanischen Untertiteln. Eine sehr beachtliche Leistung insgesamt. Eintritt hat es nicht gekostet. Hab leider nichts Schriftliches davon, aber ein Video.
Gruss hgj
Ein selbst gemachtes Video von etwa 7 min, aber einigermassen. Vergass ich zu erwähnen.
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Dass hgj gerade "Eugen Onegin" in Pyongyang sehen konnte, war wohl kein Zufall.
Anlass dieser Opernproduktion waren - darüber informiert uns die KCNA - gleich zwei freudvolle Jubiläen, nämlich "the 10th anniversary of the conclusion of the DPRK-Russia treaty of friendship, good neighborliness and cooperation" und "the 61st anniversary of the conclusion of the agreement on economic and cultural cooperation between the DPRK and Russia."
Wie die KCNA berichtete genoss Kim Jong Il die Aufführung:
"General Secretary Kim Jong Il enjoyed the performance of opera "Evgeni Onegin".
Kim Jong Il erkannte wohl, das ein verstecktes Motiv der Oper "Eugen Onegin" die hier im Forum an anderer Stelle diskutierte "Dschadschsusong" ist, genau jenes Merkmal der Menschheit, welches vielen Juche-logen größte Verständnisprobleme bereitet.
Vermutlich haben die Russen dieses Stück augewählt, haben doch einige wohlwissende nordkoreanische Musikhistoriker den sinistren Hintergrund des freiheitsliebenden Onegin (und seiner Schöpfer) durchblickt. So schreibt die KCNA über den für sie wirren Inhalt der Oper und warnt:
"The opera ... exposes through the portrayal of hero of the opera Evgeni Onegin the corrupt life of the aristocratic class and the injustice of the Russian feudal society that reduced to good-for-nothing and spoiled the young people who should have done a lot of good work for the country."
Warum diese Meinung, wenn die eine Protagonistin der Oper - die "Tatjana" - das Inbild der Pflichterfüllung und Treue ist, sowie der Hauptprotagonist "Onegin" die Dschadschusong (=Freiheit) verkörpert.
> Sowohl der Komponist der Oper: Tschaikowsky, als auch der Verfasser des Librettos: A. Puschkin waren "Freimaurer" und in der Oper singt der Chor über Onegin: " ... ist Freimaurer wohl, trinkt Rotwein nur, und nicht zu wenig, das ist bekannt. ONEGIN hat die letzten Worte gehört. Oh, wie sie lästern. Schon allzuviel ..."
Die Freimaurer streben nach und leben auch eine "Dschadschusong", aber eine ganz andere, als die von Kim Jong Il beschriebene kollektive Dschadchusong, die eine Führerfigur voraussetzt.
Umso bemerkenswerter, dass Kim Jong Il diese Oper bejubelte, ist er gar ein geheimer Logenbruder?!
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Eine kurze Beschreibung der Kim Won Gyun Musikhochschule in Pyongyang gibt es hier:
http://www.korea-is-one.org/spip.php?article2562
Ein Zuschauer filmte einen mehrminütigen Auschnitt der Studentenaufführung von "Eugen Onegin" in der Kim Won Gyun Musikhochschule (beginnt etwa ab Sekunde 40):
http://www.youtube.com/watch?v=nUKfk1hYn-M
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Ich wollte mal fragen, ob jemand von euch Kim Byong-hwa kennt, und ob ihr schon einige Aufführung mit ihm als Dirigent, sei es in Pyongyang oder auf YouToube, gesehen habt
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