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Rückzahlung Schulden Nordkorea an Südkorea
#1
ich habe hier keine Suchfunktion gesehen- vielleicht gab es das Thema ja schon- dann bitte ich um Entschuldigung.

jedenfalls kam dies über KBS:


"Die Koreanische Im- und Exportbank, die für die Mittel aus dem Innerkoreanischen Kooperationsfonds zuständig ist, hat dem Chef der nordkoreanischen Handelsbank mitgeteilt, dass am 7. Juni die erste Rate der Rückzahlung von Nahrungsmittelkrediten fällig werde.

Das gab das Vereinigungsministerium heute bekannt. Ministeriumssprecher Kim Hyung-suk sagte, die Mitteilung sei ein rein technischer Vorgang, bei dem das Datum der Fälligkeit und der Rückzahlungsbetrag mitgeteilt würden.

Die südkoreanische Regierung hatte dem Regime gemäß einer innerkoreanischen Übereinkunft zwischen 2000 und 2007 insgesamt sechs Mal Nahrungsmittelkredite gewährt. Der Gesamtwert der in Mais und Reis ausbezahlten Kredite beläuft sich auf 720 Millionen Dollar.

Aktuell werden 5,83 Millionen Dollar der ersten Kreditleistung aus dem Jahr 2000 über 88 Millionen Dollar fällig.

Laut dem Ministerium habe bei den Krediten zehn Jahre Rückzahlungsfreiheit bestanden, die nächsten 20 Jahre solle dann bei einem Jahreszins von einem Prozent der Kredit in Raten zurückgezahlt werden.

Laut internationalen Gepflogenheiten sei es nun an Nordkorea, sich nach Erhalt der Rückzahlungsaufforderung zu äußern, hieß es weiter."

Ich bin gespannt, ob das Kreditgeschäft jetzt auch sauber zu Ende abgewickelt wird.
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#2
was soll ich sagen.... ich schätze schon, dass Nordkorea die Schulden letzten Endes durchaus zurückzahlen wird. Mit vielen Verzögerungen, Ausreden und Beschimpfungen, wie man es eben kennt.

Aber ich muss schon sehr bitten:
"Laut internationalen Gepflogenheiten" - du wirst doch nicht allen Ernstes verlangen, dass Nordkorea diese Rattenschar im Süden, diese Verräter und Speichellecker des imperialistischen Klassenfeinds, diese separatistischen Kriegstreiber nach "internationalen Gepflogenheiten" behandelt! Diese Ratten sind so wenig international wie die gemeinsten Verbrecher in den Gefängnissen von Pyongyang! Tongue



(oder vielleicht gibt es in Nordkorea keine Verbrechen und folglich auch keine Verbrecher, was weiß ich...)
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#3
Unabhängig vom Gläubiger hat meines wissens Nordkorea seit über 20 Jahren keine Schulden zurückgezahlt. Womit will man die geschätzten 15 Milliarden Dollar Auslandsschulden auch bezahlen?

Da bleiben höchstens Rohstoffe, aber die muss man erst mal heben und ausserdem hat man ja nicht viel anders, um neue Waren auf dem Weltmarkt zu bezahlen.
Aber selbst wenn danach ein paar Kilo seltene Erden übrig blieben, erwarte ich keine Leistung von Nordkorea ohne eine gesonderte Gegenleistung Südkoreas. Warum sollten sie die Schulden zurückzahlen, ohne irgendetwas neues dafür zu bekommen? Das entspricht doch gar nicht Nordkoreas üblicher Handlungsweise.

Und wer will denn NK zwingen, zurückzuzahlen? Es gibt doch gar kein Druckmittel.

Südkora wird es verschmerzen und als Vorauszahlung der Kosten einer Wiedervereinigung verbuchen. Ich denke, die haben gar nicht wirklich mit einer Rückzahlung gerechnet. Der Zinssatz und die Tilgungszeit sprechen eher für ein Almosen als für einen Geschäftskredit.

Und mal ehrlich: wir wären doch froh, wenn z.B. die Griechen mit nur 720 Millionen Dollar bei uns in der Kreide stehen würden....
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#4
so wie es aussieht wird wohl nicht zurück gezahlt.

http://world.kbs.co.kr/german/event/nkor...m?No=26223
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#5
Welche Kreditwürdigkeit als- Rating- hat Nordkorea eigentlich ?
Das kann ja nur noch D sein.
Dann erübrigt sich auch jede Beschwerde seitens der nordkoreanischen Regierung über fehlende Handelsbereitschaft anderer Länder.
Geliehene Dinge udn geliehenes Geld gibt man gemäß Vertrag zurück oder man fragt um Stundung an.

so- ich habs selbst schon gesehen:
______________________________________________
Country Risk Level:
Hermes Länder-Ratings

Country Grade: D
Very high external transfer & convertibility risk and weak business environment.
________________________________________________________

http://www.eulerhermes-aktuell.de/de/asien/asien.html
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#6
Eine weitere Zahlungsrate steht jetzt an und Südkorea hat sie eingefordert, aber bis jetzt hat Nordkorea nicht reagiert.
http://english.yonhapnews.co.kr/northkor...0315F.html
http://www.koreaherald.com/view.php?ud=20140321000674

Es bestehen auch noch Schulden gegenüber westlichen Banken, die nicht zurückgezahlt wurden und nun nur noch mit Erinnerungswerten notieren.
http://www.nkeconwatch.com/category/finance/debt/
http://online.wsj.com/news/articles/SB10...11158.html

Schade, dass Nordkorea keine Haushaltszahlen veröffentlich, dann wüsste man wie es um den Staat finanziell steht. Ohne die Erfüllung seiner Verpflichtungen wird es schwierig sein internationale Unternehmen für das Land zu gewinnen.
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#7
Wenn die internationale Staatengemeinschaft auf Sanktionen verzichten würde könnte das Land Handel treiben, z.B. durch o.g. Abbau von seltenen Erden. Das ist aber nicht gewollt, da sich der Westen die Rohstoffe selbst und ganz billig einverleiben will. Das ist der Grund warum das Land gegängelt wird. Hier stehen ausbeuterische und im wahrsten Sinn imperialistische Interessen im Vordergrund, die mit den typischen Argumenten eines kolonialen Demokratieverständnisses vertreten werden.
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#8
Die Schulden gegenüber westlichen Banken wurden lange vor den Sanktionen eingegangen und dann nicht bedient. Das Nichtbedienen dieser Schulden steht nicht im Zusammenhang mit den Sanktionen.
"In den 1970er-Jahren begann Nordkorea, sich im (westlichen) Ausland zu verschulden. Erster Anlass hierfür war der Import westlicher Industrieanlagen, der durch Kredite finanziert wurde. Nach dem Scheitern dieser Projekte konnte das Land die notwendigen Mittel zur Kredittilgung nicht mehr erwirtschaften. Nordkorea stellte daraufhin bereits 1976 die Kredittilgung ein. Es wurde das erste kommunistische Land, das seine Schulden am freien Markt nicht mehr bezahlte.

1979 konnte Nordkorea zwar die Neuverhandlungen der Verbindlichkeiten erreichen, geriet aber bereits 1980 wieder in Zahlungsverzug gegenüber allen Kreditgebern außer Japan.[9] Ende 1986 beliefen sich die Schulden bei westlichen Kreditgebern auf mehr als eine Milliarde US-Dollar. Zusätzlich belasteten Kredite in einer Höhe von knapp zwei Milliarden US-Dollar von anderen kommunistischen Staaten, vornehmlich der Sowjetunion, das Land. Auch die Verbindlichkeiten gegenüber Japan konnten nicht mehr beglichen werden. Im Jahr 2000 beliefen sich die Verbindlichkeiten und Zinsen auf eine Höhe von 10 bis 12 Milliarden US-Dollar."
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_Nordkoreas

Für einen erfolgreichen Handel mit der internationalen Staatengemeinschaft ist es zwingend notwendig, dass finanzielle Verpflichtungen eingehalten werden. Davon ist Nordkorea weit entfernt, auch schon in der Zeit als es keine Sanktionen der UNO gab.
Fast alle Staaten des Ostblocks haben mit Unternehmen aus den Ländern, denen man sonst imperialistische Interessen unterstellte, gute Geschäfte machen können, weil man als Staat die Verbindlichkeiten garantierte und alle Forderungen pünktlich beglich. Nur Nordkorea tat dies nicht.

Die Sanktionen sind nicht der Grund für den eingeschränkteninternationalen Handeln, haben aber zur einer weiteren Verschärfung geführt.
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#9
Wo wir gerade beim Thema Schulden sind: Russland hat sich für weitere Verhandlungen kooperativ verhalten und der DVRK fast alle Schulden erlassen:

http://de.ria.ru/zeitungen/20140220/267874439.html
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#10
Aus dem von "pinsel" zitierten RIA-Artikel:

" ... Moskau rechnet ... mit einem stärkeren politischen Einfluss auf Nordkorea.
...
Experten zufolge handelt es sich bei dem Schuldenerlass eher um einen politischen als um einen wirtschaftlichen Schritt. Laut Maxim Braterski von der Wirtschaftshochschule in Moskau gibt es so genannte schlechte Schulden, die nie zurückgezahlt werden. Russland bleibe nichts anderes übrig, als diese Schulden gegen politischen und wirtschaftlichen Einfluss zu tauschen. Bei Nordkorea handelt sich um solch einen Fall. ..."

Für den Schuldnerlass wird sich Nordkorea höflich bedanken, die Hoffnung Russlands auf stärkeren politischen Einfluss in Nordkorea wird wohl ein frommer Wunsch bleiben.
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