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Hatte Juche schon seine sichere Quelle bezüglich des Geburtstages KJU genannt? Hab ich da was übersehen?
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(01.12.2012, 15:13)rroft schrieb: Nein, ich meinte 2012 würde noch unmittelbar im Zeichen des Kim-Jong-Il-"Gedenkkults" stehen.
Es gibt eine Einheit zwischen Kim Il Sung, Kim Jong Il und Kim Jong Un.
Wieso muss seine Biographie schon kurz nach seinem Amtseintritt veröffentlicht werden? Ich würde noch ein bisschen warten wollen (oder das ganze halt Stück für Stück veröffentlichen).
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(01.12.2012, 15:17)micha schrieb: Hatte Juche schon seine sichere Quelle bezüglich des Geburtstages KJU genannt? Hab ich da was übersehen? Bisher noch nicht, aber auch ich bitte darum.
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Dieser von Dir, Juche, angesprochene Gedenkkult in der Einheit zwischen Kim Il Sung, Kim Jong Il und Kim Jong Un ist, wenn auch nicht für Dich, zumindest für mich recht eigenartig und mir drängen sich immerwieder unterbewußt Assoziationen zu kirchlichen Bräuchen auf.
Ich kann auch nicht verstehen, warum aus eigentlich alltäglichen Daten solch ein Geheimnis gemacht wird. Die Aussage darüber in die Zukunft zu verschieben bedeutet doch, das sich in der Berichterstattung dann Fehler einschleichen, die alles unglaubwürdig machen.
Ich denke da auch an das Geburtsjahr von KJI.
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(01.12.2012, 15:44)egkr1 schrieb: Dieser von Dir, Juche, angesprochene Gedenkkult in der Einheit zwischen Kim Il Sung, Kim Jong Il und Kim Jong Un ist, wenn auch nicht für Dich, zumindest für mich recht eigenartig und mir drängen sich immerwieder unterbewußt Assoziationen zu kirchlichen Bräuchen auf. der Führerkult dort hat viele Merkmale einer Religion oder zumindest eines Religions-Ersatzes.
Wo bei dir speziell im Bezug auf das geheim gehaltene Geburtsdatum Assoziationen zu kirchlichen Bräuchen aufkommen, weiß ich aber nicht; mir ist nicht bekannt, dass in den Kirchen irgendwelche Geburtsdaten geheim gehalten würden.
(01.12.2012, 15:44)egkr1 schrieb: Ich kann auch nicht verstehen, warum aus eigentlich alltäglichen Daten solch ein Geheimnis gemacht wird. Die Aussage darüber in die Zukunft zu verschieben bedeutet doch, das sich in der Berichterstattung dann Fehler einschleichen, die alles unglaubwürdig machen. Wieso schleichen sich dann Fehler ein? Vielmehr muss man alles genau durchdenken und mehrfach überprüfen, wenn man ein mythische Biografie voller Symbolik kreieren will.
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01.12.2012, 22:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.12.2012, 22:53 von rroft.)
Kim Il Sung - ein Diktator, ein Verbrecher am koreanischen Volk? Personenkult?
Nein!
Wo uns die koreanischen Genossen während unseres 14-tägigen Besuches der KDVR auch hinführten, welches Gebäude wir auch betraten - überall begegneten uns die Bilder von Kim Il Sung. Ob Kindergarten, Schule, Universität, öffentliches Gebäude, überall befinden sich kleine Ausstellungen, die das Leben und Schaffen Kim Il Sungs darstellen. An ihnen wurde mir die große Achtung und Liebe der koreanischen Menschen für ihren großen Führer und Revolutionär Kim Il Sung deutlich. Auf vielen Bildern konnte ich sehen, wie Kim Il Sung mit den Kindern, mit den Studenten, mit den Werktätigen in der Produktion, mit den Bauern auf dem Feld, mit den Soldaten beim Schutz ihrer sozialistischen Heimat sprach, wie er als Freund und Genosse von ihnen in ihrer Mitte aufgenommen wurde. Kim Il Sung war einer von ihnen, untrennbar mit ihnen verbunden. Kim Il Sung diente sein ganzes Leben lang seiner Klasse, dem Proletariat.
Nein, das ist kein Personenkult!
Was ist eigentlich Personenkult?
Wenn heute in unserer ach so modernen kapitalistischen Welt so manche Linken das Wort Personenkult aussprechen, vergessen sie, daß dieser Begriff vom Klassenfeind geprägt wurde. Sie vergessen bei der Betrachtung dieses Begriffes vom Klassenstandpunkt heranzugehen und sich die Frage "Was nutzt wem?" zu beantworten.
Erstmals bediente sich der Gegner in den 50iger Jahren des letzten Jahrhunderts dieses Unwortes, um die Verdienste von J.W. Stalin herabzuwürdigen, des genialen Führers des internationalen Proletariats, des siegreichen Feldherrn im Großen Vaterländischen Krieg, des weisen Gelehrten, der die marxistisch-leninistische Theorie schöpferisch weiterentwickelte und viele andere Wissenschaften durch seine tiefgründigen Arbeiten bereicherte.
Entbehrt also der Vorwurf des Personenkults schon beim Genossen Stalin jeder Grundlage, so ist er - auf den Genossen Kim Il Sung angewandt - ebenso absurd.
Auf die gleiche Weise ist an die Aussage heranzugehen, Kim Il Sung sei ein Diktator. Haben nicht die bürgerlichen Ideologen mit ihrer Totalitarismustheorie die These aufgestellt, daß die faschistische Diktatur gleichzusetzen sei mit der kommunistischen Diktatur? Auch hier die Frage: "Was nutzt wem?" Wenn so mancher Linke auf diese bürgerliche Ideologie hereinfällt, dann sollte er doch oder noch einmal im "Manifest der Kommunistischen Partei", in der "Kritik des Gothaer Programms" und in "Staat und Revolution" nachlesen, dann nachdenken und sich vom Einfluß der Ideologie des Klassengegners befreien!
Ein Diktator?
Kim Il Sung - ein Verbrecher am koreanischen Volk? In einem Land, in dem es keine Gefängnisse gibt, in dem die Kriminalitätsrate nur einen Bruchteil von der ist, wie wir sie aus Deutschland kennen? Das sozialistische Korea - ein Gefängnis? Kim Il Sung und die Partei der Arbeit schränken die Freiheit der nordkoreanischen Menschen ein?
Was manch Linker in Deutschland nicht weiß, ist, daß es am 38. Breitengrad, der Grenze zwischen dem sozialistischen und dem kapitalistischen Korea, eine "Mauer" gibt. Diese "Mauer" wurde jedoch von der südkoreanischen Seite auf Betreiben des Imperialismus errichtet. Solange es aber diese Grenzanlage gibt, ist kein Mensch aus dem sozialistischen Norden nach dem Süden in die "Freiheit geflüchtet". Schon Karl Marx schrieb, daß die Freiheit der Menschen nach der proletarischen Revolution größer sein wird als jede bürgerliche Freiheit. Warum? Die Menschen sind frei von jeglicher kapitalistischer Ausbeutung!
Am Kumsusan-Memorial-Palast, dem Kim-Il-Sung-Mausoleum, reihten wir uns in die Menschenschlange Tausender Koreaner ein, die gekommen waren, um ihren großen Führer Kim Il Sung die Ehre zu erweisen. Am gläsernen Sarkophag verbeugte auch ich mich ehrerbietig und voller Achtung vor Kim Il Sung. Mehrfach hatte ich einen dicken Kloß im Hals. Ich, ein Kommunist aus Deutschland, erlebte seit fast zwei Wochen, wie erfolgreich das koreanische Volk unter Führung von Kim Il Sung, Kim Jong Il und der marxistisch-leninistischen Partei der Arbeit Koreas den Sozialismus aufbaut und ihn gegen alle Angriffe des Imperialismus verteidigt. Hier aber, im Kim-Il-Sung-Mausoleum, spürte ich hautnah die enge Verbundenheit zwischen den Menschen und dem Führer der koreanischen Revolution Kim Il Sung. Als uns die koreanischen Genossen ein Video über die letzten Lebenswochen Kim Il Sungs, sein Ableben und die Trauer, die das ganze koreanische Volk erfaßte, zeigten, standen mir die Tränen in den Augen. Ich sah mich um. Mir ging es nicht allein so...
Achim Churs
Noch einmal etwas zum Personenkult
An diesem Wort hakt sich der Westen fest, als sei dies der Schlüssel zum Verständnis der nordkoreanischen Politik, die berechtigte Ursache zur Verzögerung der Aufnahme diplomatischer Beziehungen etwa der Bundesrepublik zu Nordkorea und der Beweis dafür, dass Nordkorea eine finstere Diktatur sei, kurzum der einzige wahre Grund für die vorsichtige oder ablehnende Haltung Nordkorea gegenüber.
Welches Spiel wird da gespielt?
Was hat eigentlich der Personenkult in Nordkorea mit Nordkoreas Außenpolitik zu tun? Kann ein nach innen diktatorischer Staat nicht eine gute Außenpolitik machen?
Natürlich ist das westliche Insistieren auf dem "Personenkult" nichts als psychologische Hetze.
Ich habe mich hart auseinandergesetzt mit dem auch mir missfälligen Kult um Kim Il Sung. Aber ich habe endlich begriffen, was das wirklich ist.
Natürlich bezieht sich der "Kult" auf die konkrete Person Kim Il Sungs: die großen Tafelbilder stellen ihn dar, die Kolossalstatuen tragen sein Gesicht, die Lobeshymnen nennen seinen Namen und alles, was mit ihm zu tun hat, ist sakrosankt.
Jedoch: dieser Mann ist dem Volk weit mehr als eine individuelle Figur, er ist das Über-Ich des ganzen Volks. In ihm erkennt und ehrt das Volk sich selbst. Er ist die Personifizierung der Seele Koreas. Der Kult gilt scheinbar seiner Person, er gilt aber weit mehr dem Volk selbst, er gilt der Idee, deren Repräsentant er ist. Natürlich verehrt das Volk auch seine Person, und mit Recht, denn er war es, der aus Schutt und Asche 1953 einen Staat aufbaute, in dem jeder Arbeit, Brot, Wohnung, Altersversorgung, kostenlose Bildungsmöglichkeit und kostenlose Gesundheitsfürsorge hat. Mehr noch: er hat dem Volk seine nationale Identität gegeben, die es im Lauf der fast vierzig Jahre dauernden japanischen Kolonialherrschaft, das heißt Unterdrückung verloren hatte. Wirklich: Grund genug, den Mann zu verehren.
Ein westdeutscher Journalist schrieb, Nordkorea sei ein "künstlicher Staat" und Kim Il Sung betrachte sich als "seinen Schöpfer".
Frage: Gibt es einen "natürlichen Staat"? Sind nicht alle Staaten künstliche Gebilde, durch menschlichen Willen und meist mit Gewalt errichtet?
Weitere Frage: Wann wurde der künstliche Staat Nordkorea errichtet? Wann ist der künstliche Staat DDR und, der andere, Bundesrepublik, entstanden? Nordkorea entstand bei der Teilung Koreas durch die Mächte, die auch Deutschland teilten. Wieso aber wird nur Nordkorea (und nicht auch Südkorea) als "künstlicher" Staat bezeichnet? Und wie könnte demnach Kim Il Sung sich als dessen Schöpfer bezeichnen?
Hat, wie ein andrer westdeutscher Journalist schreibt, Kim Il Sung den Kult seiner Person selbst so "irrwitzig" aufgebaut? Gewiss hat er nichts getan, ihn zu verhindern, und gewiss hat er ihn gefördert, aber nur aus politischen Gründen: das Volk muss in ihm das einigende Prinzip sehen, es muss auf Schritt und Tritt an ihn erinnert und auf ihn ausgerichtet werden. Er selbst aber wird davon nicht berührt. Er ist eine Nummer zu groß, um eitel oder gar größenwahnsinnig zu sein. Er ist die Vernunft in Person und er benutzt alle erlaubten Mittel, sein Volk in der Einheit zu halten.
Er ist sehr einfach in seinem Verhalten. Alle Ovationen nimmt er mit etwas melancholischer Freundlichkeit entgegen. Sagt man ihm Respektvolles über seine Erfolge, so sagt er gelassen: "Das hat mein Volk geschaffen, das ist das Werk der Arbeiter."
Und er meint es so.
"Meine Politik ist denkbar einfach und durchschaubar", sagte er mir bei meinem letzten Besuch.
Er selbst ist so einfach nicht. Aber nicht, als sei er doppelbödig. Doch ist er weit komplizierter, als man denkt. Hielt ich ihn im ersten Jahr für einen Bauern- und Partisanentyp, im zweiten Jahr für einen gelassenen selbstbewussten Staatsmann, so lernte ich ihn beim dritten und längern Zusammensein kennen als einen sensiblen, zu leiser Schwermut geneigten Mann, der viel gebildeter ist, als ich in meinem westlichen eurozentrischen Bildungshochmut angenommen hatte. Alles in allem. er ist ein Mensch, und diesem Eindruck kann sich kein Besucher entziehen, ob er die Politik mag oder nicht. Mir fiel auf der dritten Reise ins Auge, dass der 70. Geburtstag Kim Il Sungs keineswegs dazu geführt hat, dass man neue Bildtafeln und Statuen aufgestellt hätte. Alles Neue ist sach- und ideebezogen: der Triumphbogen, der Platz der Juche-Idee, die neuen schönen Parkanlagen. Am Geburtstag war Kim Il Sung auf dem Land zur Arbeit; nur zu einem Festessen, das die Partei ihm gab, kam er in die Stadt. Die Geschenke, die aus aller Welt eintrafen, schickte er, wie immer, ins "Museum der Freundschaft", das Eigentum des Volks ist. Kein Erbe Kim Il Sungs wird über diese Kostbarkeiten verfügen.
Ein westdeutscher Journalist schrieb, man könne Kim Il Sung einen "weisen Tyrannen am Ende der Welt" nennen.
Abgesehen davon, dass Tyrannis und Weisheit ein Widerspruch in sich selbst ist und dass Korea nur scheinbar am Ende der Welt liegt und vielmehr ein gefahrenreicher Treffpunkt weltweit wichtiger Interessen und Mächte ist, kann man Kim Il Sung nicht einen Tyrannen nennen. Er ist aber weise im Sinne des Konfuzius: "Der Meister ist milde, einfach, ehrerbietig, mäßig und nachgiebig."
Luise Rinser, "Nordkoreanisches Reisetagebuch"
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@rroft
Das Thema war: erste Biografische Hintergründe zu Kim Jong Un?
Du machst plötzlich daraus:
Zum Thema "Personenkult"
Kim Il Sung - ein Diktator, ein Verbrecher am koreanischen Volk? Personenkult?
Warum machst Du das?
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01.12.2012, 23:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.12.2012, 23:32 von rroft.)
Weil andere das Ganze in Richtung "Personenkult" gelenkt haben und ich dagegenhalten wollte/musste.
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Also an dem Wort Personenkult hast Du es festgemacht.
Wie ist denn die politisch korrekte Bezeichnung für die kritiklose Verehrung eines Führers einer sozialistisch/kommunistischen Partei?
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(01.12.2012, 23:35)egkr1 schrieb: Also an dem Wort Personenkult hast Du es festgemacht.
Wie ist denn die politisch korrekte Bezeichnung für die kritiklose Verehrung eines Führers einer sozialistisch/kommunistischen Partei?
Personenkult. Egal, was Verirrte darüber schreiben: Personenkult.
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