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was ist an Lee Myung-Bak so schlimm?
(05.12.2012, 17:41)Rolle schrieb: Und was die NGOs angeht ... Die Koreaner haben sich im Laufe der Jahrzehnte darauf spezialisiert, Dinge für lau zu bekommen. Erst von den Blockfreien, dann von den sozialistischen Ländern, nun eben von den NGOs. Diese Hilfslieferungen waren zum Teil in den Fünfjahrplänen schon fest eingeplant.
was sich natürlich super mit der Ideologie des Juche ("self-reliance"!) verträgt. Weltraumraketen entwickeln, "weil man alles aus eigener Kraft schaffen will" (s. Ausführungen von "rroft"), aber die Welt um Nahrung anbetteln, bzw. sie sich gnädig schenken lassen.
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(05.12.2012, 17:46)NGO schrieb: Ich kann Dir da nur entgegnen, dass Du mit Deiner Meinung bei den meisten NGO`s und auch bei der, für die ich Tätig bin absolut, falsch liegst! Was ich an Zuständen im Land gesehen habe, reicht! Und eines will ich hier klar sagen, ich denke, dass ich das schon immer betont habe. Ich erhebe hier keinen Anspruch auf das Wahrheitsmonopol und auf die Deutungshoheit zu der Situation in NK. Aber eines Rolle , kannst Du mir nicht erzählen. Mangelernährung ist kein Phänomen von einzelnen Menschen in der Gesellschaft! In den Ausmaßen wie ich es gesehen habe, ist es gerade zu lächerlich, einen Vergleich zu Deutschland zu ziehen! Und außerdem konnte es nicht inszeniert sein. Außerdem wie kannst Du Dir sicher sein, dass man Dir nicht nur die Vorzeige-Waisenhäuser gezeigt hat, Du also auch nur Zeuge oder Opfer einer Inszenierung warst?

Wahrheitsmonopol ? kein Wort davon gesagt ... aber die missionarische Naivität mit der du NK betrachtest versperrt den Blick für die Realität.
Vielleicht noch ein Beispiel. Ich hatte mal die Gelegenheit eines der grossen Bauprojekte der Armee zu besichtigen. 3 Divisionen arbeiteten da, aber Unterkunft war nur für 1 Division errichtet worden. Mit deinen Augen gesehen sind nun 2/3 der Armee obdachlos, ohne feste Unterkunft , müssen bei Wind und Wetter im Freien kampieren ? Mitnichten, 3 Schicht Rythmus, 1 Schicht arbeitet, 1 Schicht Gefechtsausbildung, 1 Schicht ruht. Für westeuropäische Verhältnisse undenkbar, aber es funktioniert. Und da hatte jeder sein Bett.
Natürlich waren " meine " Waisenhäuser inszeniert ... ich sollte genau das sehen. Habe ich doch geschrieben. ich habe aber auch andere im Land gesehen, ich konnte mich relativ frei bewegen.
Und was den Vergleich mit Deutschland angeht ... Hilfe ist immer gut und meistens auch angebracht, aber solange es hier zu Lande Tafeln gibt, Leute unter Brücken schlafen und keine Krankenversicherung haben, sollten wir mit der Bewertung von Situationen in andern Ländern und unserer Hilfe dorthin vorsichtig sein. Das hat so ein Geschmäckle.
Zumal ja nicht nur Hilfe angeboten werden soll, sondern unsere " demokratischen " Wertvorstellungen gleich mit. Das das nicht immer willkommen ist sieht man ja in Afghanistan. Dort muss inzwischen unsere Hilfe mit Waffen " geschützt " werden, dort ist aus Hilfe Krieg geworden, deutsche Soldaten sterben. Aber angefangen hat es mal mit NGOs ...
@ NGO Bitte nicht missverstehen, ich stelle deine persönlichen Motive nicht in Abrede, aber wache bitte auf ...
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Afghanistan ist aber echt ein Sonderfall. Es war kulturell und gesellschaftlich gesehen vor denn Russen deutlich weiter als heute. Nach den Russen kamen die Taliban und haben das Land kulturell und sozial komplett entwurzelt und kaputtgemacht. Grundsätzlich ist es mMn. richtig militärisch gegen die Taliban vorzugehen. Nur leider ist die Umsetzung dessen eher mangelhaft.
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(06.12.2012, 09:42)Rolle schrieb: Wahrheitsmonopol ? kein Wort davon gesagt ... aber die missionarische Naivität mit der du NK betrachtest versperrt den Blick für die Realität.
Vielleicht noch ein Beispiel. Ich hatte mal die Gelegenheit eines der grossen Bauprojekte der Armee zu besichtigen. 3 Divisionen arbeiteten da, aber Unterkunft war nur für 1 Division errichtet worden. Mit deinen Augen gesehen sind nun 2/3 der Armee obdachlos, ohne feste Unterkunft , müssen bei Wind und Wetter im Freien kampieren ? Mitnichten, 3 Schicht Rythmus, 1 Schicht arbeitet, 1 Schicht Gefechtsausbildung, 1 Schicht ruht. Für westeuropäische Verhältnisse undenkbar, aber es funktioniert. Und da hatte jeder sein Bett.
Natürlich waren " meine " Waisenhäuser inszeniert ... ich sollte genau das sehen. Habe ich doch geschrieben. ich habe aber auch andere im Land gesehen, ich konnte mich relativ frei bewegen.
Und was den Vergleich mit Deutschland angeht ... Hilfe ist immer gut und meistens auch angebracht, aber solange es hier zu Lande Tafeln gibt, Leute unter Brücken schlafen und keine Krankenversicherung haben, sollten wir mit der Bewertung von Situationen in andern Ländern und unserer Hilfe dorthin vorsichtig sein. Das hat so ein Geschmäckle.
Zumal ja nicht nur Hilfe angeboten werden soll, sondern unsere " demokratischen " Wertvorstellungen gleich mit. Das das nicht immer willkommen ist sieht man ja in Afghanistan. Dort muss inzwischen unsere Hilfe mit Waffen " geschützt " werden, dort ist aus Hilfe Krieg geworden, deutsche Soldaten sterben. Aber angefangen hat es mal mit NGOs ...
@ NGO Bitte nicht missverstehen, ich stelle deine persönlichen Motive nicht in Abrede, aber wache bitte auf ...
Hallo Rolle,
bitte nicht verärgert sein, aber ich formuliere mal genau so offen wie Du es getan hast(was ich Dir nicht übelnehme, ganz im Gegenteil)Ich glaube, dass Du Dir Deine Wahrheiten ziemlich so zurecht biegst, bis Sie Deinen Ansichten entsprechen!
Ich kann nicht nachvollziehen, was Du mit der Diagnose, das ich Nordkorea mit missionarischer Naivität betrachte, zum Ausdruck bringen willst? Du brauchst Dir keine Sorgen machen, ich bzw. wir bei unserer NGO leiden nicht am Helfersyndrom! Aber Beobachtungen und Feststellungen, die wir machen sind nun mal unabhängig davon wie ich persönlich Nordkorea sehe! Wenn ich in ländlichen Gebieten, Menschen in großer Anzahl sehen kann, die klare Anzeichen für Mangelernährung visuell sichtbar aufweisen, wenn ich mit Kollegen von UNICEF zusammenarbeite, und diese mir einerseits erzählen, welche zum Teil immer noch gravierenden Formen von Mangelernährung bei Kindern auftreten, ich dann sozusagen als Gegenbeweis bei der Zusammenstellung von Lieferungen und Ladescheinen für UNICEF sehe, welche kalorienreichen Nahrungsergänzungsmittel geordert bzw. geliefert werden müssen, dann kann ich Dir nur sagen, ich bin hellwach! Und ich will Dir da eines noch hinzufügen. Keine Sorge, wir wissen, dass uns Dinge gezeigt werden, damit wir möglichst bereit sind zu helfen. Das ist nicht nur in Nordkorea so. Das bedeutet aber nicht, dass es Sie nicht gibt bzw. Sie sozusagen nur inszeniertes Theater sind. Und ganz ehrlich gesagt, kritisiere ich auch garnicht diese Zustände an sich, die gibt es in Afrika auch überall. Aber dass Nordkorea wie kein anderer Dritter Welt Staat Gelder in Militär/ in ein hoffentlich friedliches Satelliten/Raketenprogramm steckt, obwohl es die oben beschriebenen Zustände gibt, dass kritisiere ich auf`s schärfste!
Und nur um eines noch klar zum Ausdruck zu bringen! Es gibt solche Tendenzen auch in anderen Staaten, in denen wir operieren, und meine Kritik gilt diesen Ländern da auch, nur sind wir hier im Nordkorea Forum und nicht in einem zum Kongo!
Weiterhin möchte ich noch auf Deine Feststellungen zu Deutschland kommen. Meine Frau arbeitet im Sozialbereich mit Menschen die Hartz IV beziehen und hat auch vorher schon als Streetworkerin gearbeitet! Es ist eine Lüge, wenn jemand behauptet, dass man in Deutschland Obdachlos sein muss, dass man unter Umständen keine Krankenversicherung bekommt usw. Das ist einfach falsch! Ich will damit ausdrücklich nicht sagen, dass die Menschen auf die dies zutrifft sozusagen selbst schuld sind! Aber gerade aus Ihrer Zeit als Streetworkerin in Köln, hat sie sehr intensive Erfahrungen mit Obdachlosen gemacht. Speziell hat Sie sich um die Obdachlosen rund um die Domplatte gekümmert! Ich erwähne das nur deshalb so konkret, damit nicht gleich wieder teardown kommt und meint, man könne das auch alles googlen. Es gab und es gibt genügend Möglichkeiten zum Aus- bzw. Einstieg in ein normales Leben, nur fast immer sind Alkohol-, Drogen- oder pshychische Probleme im Weg. Und diese lösen sich nur mit und nicht gegen den Willen der Betroffenen. Was ich also grundsätzlich damit sagen will ist, dass es unbestritten soziale Armut in Deutschland gibt. Nur ist es eine Lüge zu sagen, dass dies ein vom Staat verursachter Zustand ist, aus dem der Betroffene nicht wieder herausfindet, weil im der Staat in Deutschland dazu die Möglichkeiten nicht gibt! Das ist eine Lüge!
Eine weitere Darstellung die absolut unzutreffend ist, ist das mit der Hilfe für andere Länder noch unsere Wertvorstellung mit exportiert werden soll. Ich kann Dir da nur sagen, dass das der größte Blödsinn ist, den ich je gehört habe. Ich habe es weder bei unserer NGO noch bei anderen mir bekannten erlebt, dass wir noch "Nachhilfe in Sachen Demokratie " erteilt hätten! Es gibt vereinzelt christliche NGO´s (wobei ich da die mir bekannten deutschen NGO`s ausklammern muss) die meinen missionarisch arbeiten zu müssen! Aber das ist es auch schon! Also da möchte ich doch schon ganz gern mal für solch eine Behauptung von Dir Beweise sehen!
Weiterhin fing es mit Afghanistan überhaupt nicht mit dem NGO`s an! Wer bitteschön hat Dir den diesen Blödsinn erzählt! Es fing mit einem militärischen Eingriff seitens der Nato an, und auch das ist nicht der wirkliche Anfang! Und ich kann Dir eines ganz sicher sagen. Ein Szenario, wovor wir ganz besonders viel Respekt, wenn nicht sogar Angst haben, ist es, im Schlepptau eines militärischen Konfiktes NGO Arbeit zu leisten! Das ist nähmlich mit extrem hohen Risiken für uns verbunden, weil die Gefahr zum Spielball bzw. Opfer der verschiedenen Interessengruppen zu werden sehr hoch ist! Besonders dann ist es gefährlich, wenn dieser Konflikt wie in Afghanistan nicht wirklich beendet ist und weiter schwehlt!
Wenn Du alsobehauptest, dass es mit NGO`s da angefangen haben soll, dann wäre eine kleiner Beweis von Dir doch mal was wert an dieser Stelle.

Es wäre für mich mal an dieser Stelle interessant zu erfahren, woher Du Deine Erfahrungen zu Nordkorea ziehst! Was hast Du da gemacht, wenn ich Dich das mal an dieser Stelle fragen darf? Ich will meinen Post damit mal so schliesen wie Du Deinen! Bezüglich meiner natürlich auch nur geringen Erfahrungen mit Nordkorea, die natürlich bei weitem nicht allumfassend sind und alles wiederspiegeln, die ich aber definitiv gemacht habe, wüßte ich nicht, warum ich nicht schon erwacht sein sollte! Bezüglich unserer NGO Arbeit befindest Du Dich aber noch im Tiefschlaf!Big Grin
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In meinen Augen hat der heutige Konflikt in Afghanistan seine Ursache im Einmarsch der Sowjetunion 1979.
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(06.12.2012, 17:58)egkr1 schrieb: In meinen Augen hat der heutige Konflikt in Afghanistan seine Ursache im Einmarsch der Sowjetunion 1979.

Ach, mal wieder die "bösen" Kommunisten? War klar, dass es von dir kommt...

Ein Afghane hat mal gesagt: "Unter den Kommunisten ging es uns am wenigsten schlecht".

Da hat der Reporter ganz baff geguckt, weil er was anderes erwartet hat Big Grin
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Ja, Juche. Das ist meine Einstellung dazu.
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(06.12.2012, 18:10)egkr1 schrieb: Ja, Juche. Das ist meine Einstellung dazu.

Meine müsstest du ja auch inzwischen kennen, oder?
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Deine eigene Einstellung kenne ich nicht, wohl aber das Gebrabbel aus den Zeitungen Deiner ideologischen Ecke.
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(06.12.2012, 18:06)Juche schrieb:
(06.12.2012, 17:58)egkr1 schrieb: In meinen Augen hat der heutige Konflikt in Afghanistan seine Ursache im Einmarsch der Sowjetunion 1979.

Ach, mal wieder die "bösen" Kommunisten? War klar, dass es von dir kommt...

Ein Afghane hat mal gesagt: "Unter den Kommunisten ging es uns am wenigsten schlecht".

Da hat der Reporter ganz baff geguckt, weil er was anderes erwartet hat Big Grin
Das hat gar nichts mit den bösen Kommunisten zu tun. Ich denke, dass es Afghanistan zwischen '46 und '73 am Besten ging. Denn damals war alles im Aufbau und Afghanistan's Gesellschaft war recht frei und entwickelte sich liberal und der Islam war weder extrem, noch allzu gewalttätig. Dann begann mit der kommunistischen Revolution ein Bürgerkrieg, der erst durch Abzug der sowjetischen Truppen endete. Doch nach dem Abzug, begannen die Taliban die Macht zu übernehmen, bis sie '96 schließlich Afghanistan unter ihrer Kontrolle hatten.
Wenn ich es ganz stupide einstufen müssten wie es Afghanistan ging:

1. '46-'73
2. '73-'94
3. '04-jetzt
4. '94-'04

Ganz einfach, weil mit dem Bürgerkrieg zur kommunistischen Machtübernahme das Land aus den Fugen geriet. Zwar ging es Afghanistan mit den Kommunisten nicht so schlecht, wie unter den Taliban oder heute, aber noch immer schlechter, als vor den ganzen Kriegen. Außerdem wurde durch die Revolution das Land destabilisiert und eine absolut instabile Regierung zurückgelassen als sich der Ostblock auflöste. Letztendlich sehe ich die kommunistische Machtübernahme somit als Grund für das Leid, verursacht durch die Taliban. Das hat nichts mit dem kommunistischen Charakter der Revolution und der Zeit danach zu tun, sondern nur mit deren Folgen und dem Abzug der Sowjettruppen.
Es entwickelt sich ja langsam aber sicher zum Besseren, aber das Land ist alles andere als stabil.
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