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22.11.2010, 20:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.11.2010, 20:42 von Kuwolsan.)
Die konservative südkoreanische Zeitung Chosun Ilbo brachte vor ein paar Tagen einen Bericht über die erfreuliche Entwicklung der Forschungs-Aktivitäten in Nordkorea.
Die Zeitung berichtete vom "Scientific Citation Index" der Fa. Thomson Reuters. Diese Agentur untersucht und beschreibt die Themen, Autoren (und deren Herkunftsland) in zahlreichen internatioanl anerkannten wissenschaftlichen Magazinen, die dann im SCI (Scientific Citation Index) zusammengefasst werden, der einmal jährlich veröffentlicht wird.
Dieser SCI beschreibt auch die jene Forschungstätigkeit nordkoreanischer Wissenschaftler, die ihre Forschungsprojekte und Resultate in internationalen Wissenschaftsmagazinen publizieren.
Dabei zeigt sich - wie eingangs gesagt - für Nordkorea eine überraschend positive Entwicklung.
Von 1977 - 1981 publizierten nordkoreanische Wissenschaftler überhaupt nicht in de internationalen Magazinen
Von 1982 - 2003 gab es jährlich nur ganz wenige Publikationen,
dann stieg die Anzahl rasch an:
2004: 11
2007: 17
2009: 19
2010: 26
Die 26 im Jahr 2010 erschienen nordkoreanische Publikationen kann man folgenden Wissenschaftsgebieten zurechnen: Hydromechanik, Optik, Biotechnologie, Mathematik, Medizin, Materialwissenschaft, Nanotechnologie.
Kein einziger dieser 26 Beiträge wurde von einem nordkoreanischen Wissenschaftler alleine, sondern stets mit einem Kooautor oder innerhalb einer Forschungsgruppe veröffentlicht.
Dabei kam der Kooautor nie aus Nordkorea, sondern stets aus einem anderen Land
Diese Forschungspartner der nordkoreaner Wissenschaftler kommen aus China (14), sowie aus Japan, Australien, Malaysia, Deutschland (!) und der Schweiz.
Daraus kann man eine Interesse Nordkoreas an internationaler Kooperation im Forschungs- und Wissenschaftsbereich herauslesen.
Im Bereich der Elektronik arbeiten nordkoreanische Forschungsinstitute auch mit wissenschaftlichen Institutionen der USA zusammen !
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(22.11.2010, 20:41)Kuwolsan schrieb: Die konservative südkoreanische Zeitung Chosun Ilbo brachte vor ein paar Tagen einen Bericht über die erfreuliche Entwicklung der Forschungs-Aktivitäten in Nordkorea.
Die Zeitung berichtete vom "Scientific Citation Index" der Fa. Thomson Reuters. Diese Agentur untersucht und beschreibt die Themen, Autoren (und deren Herkunftsland) in zahlreichen internatioanl anerkannten wissenschaftlichen Magazinen, die dann im SCI (Scientific Citation Index) zusammengefasst werden, der einmal jährlich veröffentlicht wird.
Dieser SCI beschreibt auch die jene Forschungstätigkeit nordkoreanischer Wissenschaftler, die ihre Forschungsprojekte und Resultate in internationalen Wissenschaftsmagazinen publizieren.
Dabei zeigt sich - wie eingangs gesagt - für Nordkorea eine überraschend positive Entwicklung.
Von 1977 - 1981 publizierten nordkoreanische Wissenschaftler überhaupt nicht in de internationalen Magazinen
Von 1982 - 2003 gab es jährlich nur ganz wenige Publikationen,
dann stieg die Anzahl rasch an:
2004: 11
2007: 17
2009: 19
2010: 26
Die 26 im Jahr 2010 erschienen nordkoreanische Publikationen kann man folgenden Wissenschaftsgebieten zurechnen: Hydromechanik, Optik, Biotechnologie, Mathematik, Medizin, Materialwissenschaft, Nanotechnologie.
Kein einziger dieser 26 Beiträge wurde von einem nordkoreanischen Wissenschaftler alleine, sondern stets mit einem Kooautor oder innerhalb einer Forschungsgruppe veröffentlicht.
Dabei kam der Kooautor nie aus Nordkorea, sondern stets aus einem anderen Land
Diese Forschungspartner der nordkoreaner Wissenschaftler kommen aus China (14), sowie aus Japan, Australien, Malaysia, Deutschland (!) und der Schweiz.
Daraus kann man eine Interesse Nordkoreas an internationaler Kooperation im Forschungs- und Wissenschaftsbereich herauslesen.
Im Bereich der Elektronik arbeiten nordkoreanische Forschungsinstitute auch mit wissenschaftlichen Institutionen der USA zusammen !
Hast du hierzu noch nähere Informationen? Interessant ist vor allem, aus welchem Land der an letzter Stelle genannte Autor steht (dieser ist der verantwortliche Autor für die jeweilige Veröffentlichung; oder bezieht sich dies bereits auf die 26 "nordkoreanischen" Publikationen?).
Ich interessiere mich vor allem für die Publikationen aus dem Bereich der Biotechnologie und Medizin. Hast du weitere Informationen zu den journals?
Ich finde 26 Publikationen (über ein so breites Spektrum hinweg) sehr wenig, das schafft jede deutsche Kleinstuniversität.
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21.12.2011, 15:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.12.2011, 15:55 von Juche.)
(21.12.2011, 10:11)Paddy707 schrieb: (22.11.2010, 20:41)Kuwolsan schrieb: Die konservative südkoreanische Zeitung Chosun Ilbo brachte vor ein paar Tagen einen Bericht über die erfreuliche Entwicklung der Forschungs-Aktivitäten in Nordkorea.
Die Zeitung berichtete vom "Scientific Citation Index" der Fa. Thomson Reuters. Diese Agentur untersucht und beschreibt die Themen, Autoren (und deren Herkunftsland) in zahlreichen internatioanl anerkannten wissenschaftlichen Magazinen, die dann im SCI (Scientific Citation Index) zusammengefasst werden, der einmal jährlich veröffentlicht wird.
Dieser SCI beschreibt auch die jene Forschungstätigkeit nordkoreanischer Wissenschaftler, die ihre Forschungsprojekte und Resultate in internationalen Wissenschaftsmagazinen publizieren.
Dabei zeigt sich - wie eingangs gesagt - für Nordkorea eine überraschend positive Entwicklung.
Von 1977 - 1981 publizierten nordkoreanische Wissenschaftler überhaupt nicht in de internationalen Magazinen
Von 1982 - 2003 gab es jährlich nur ganz wenige Publikationen,
dann stieg die Anzahl rasch an:
2004: 11
2007: 17
2009: 19
2010: 26
Die 26 im Jahr 2010 erschienen nordkoreanische Publikationen kann man folgenden Wissenschaftsgebieten zurechnen: Hydromechanik, Optik, Biotechnologie, Mathematik, Medizin, Materialwissenschaft, Nanotechnologie.
Kein einziger dieser 26 Beiträge wurde von einem nordkoreanischen Wissenschaftler alleine, sondern stets mit einem Kooautor oder innerhalb einer Forschungsgruppe veröffentlicht.
Dabei kam der Kooautor nie aus Nordkorea, sondern stets aus einem anderen Land
Diese Forschungspartner der nordkoreaner Wissenschaftler kommen aus China (14), sowie aus Japan, Australien, Malaysia, Deutschland (!) und der Schweiz.
Daraus kann man eine Interesse Nordkoreas an internationaler Kooperation im Forschungs- und Wissenschaftsbereich herauslesen.
Im Bereich der Elektronik arbeiten nordkoreanische Forschungsinstitute auch mit wissenschaftlichen Institutionen der USA zusammen !
Hast du hierzu noch nähere Informationen? Interessant ist vor allem, aus welchem Land der an letzter Stelle genannte Autor steht (dieser ist der verantwortliche Autor für die jeweilige Veröffentlichung; oder bezieht sich dies bereits auf die 26 "nordkoreanischen" Publikationen?).
Ich interessiere mich vor allem für die Publikationen aus dem Bereich der Biotechnologie und Medizin. Hast du weitere Informationen zu den journals?
Ich finde 26 Publikationen (über ein so breites Spektrum hinweg) sehr wenig, das schafft jede deutsche Kleinstuniversität.
Die Situation in Nordkorea ist aber wohl kaum mit einer deutschen Kleinstuniversität zu vergleichen
Deswegen ist es schon was besonderes, dass man auch mit japanischen und sogar deutschen Wissenschaftlern zusammenarbeitet.
Deswegen denke ich, dass auch 26 schon eine ordentliche Menge ist.
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Wieso ist die universitäre Situation bzw. das Publikationsverhalten nicht zu vergleichen? Dass in Norkorea Forschung jeglicher Art betrieben wird, ist wohl klar. Wieso werden "unsensible" Forschungsdaten nicht wie üblich veröffentlicht? Durch nordkoreanische Forscher entdeckte neue medizinische Erkenntnisse werden wohl kaum gegen die Juche-Ideologie verstossen...
Interessant wäre es aber weiterhin zu wissen, die 26 Publikationen von nordkoreanischen Instituten/Forschungsanstalten veröffentlciht wurden (also der verantwortliche Autor aus Nordkorea kam/kommt), oder ob "nur" ein Autor von mehreren aus Nordkorea kam/kommt.
Vorstellbar wäre hier zum Beispiel, dass ein chinesisches Institut mit nordkoreanischen und deutschen Instituten kooperiert und bei Veröffentlichungen natürlich alle Beteiligten erwähnt werden; direkten Kontakt zwischen deutschen und nordkoreanischen Instituten gäbe es dann aber keinen.
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Du verstehst nicht, worauf ich hinaus will. Es ist etwas besonderes, wenn diese Schriften international veröffentlicht werden. Darauf wollte ich hinaus.
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(21.12.2011, 16:35)Juche schrieb: Du verstehst nicht, worauf ich hinaus will. Es ist etwas besonderes, wenn diese Schriften international veröffentlicht werden. Darauf wollte ich hinaus.
Na dann erkläre mir doch mal bitte, was daran so besonders sein soll!
Dass nordkoreanische Forschungsergebnisse international veröffentlicht werden, zeigen die 26 Publikationen. Wieso dann also nur 26?
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Ich hatte die ursprüngliche Meldung über nordkoreanische Forschungskooperationen noch nicht unter dem Gesichtspunkt, wer nun Erst- oder Zweitautor eines wissenschaftlichen Artikels, bzw. wie tief die Forschungskooperation tatsächlich war, betrachtet, sondern mich eher darüber gewundert/gefreut, dass - zumindest im Bereich der (naturwissenschaftlichen) Forschung - der Extremstandpunkt von Juche: "wir können es alleine am besten" etwas beiseite gelegt wurde, und nun langsam aber doch zunehmend (Forschungs)kooperationen - in welcher Art auch immer - selbst mit Forschern von sonst oft politisch-propagandistisch verschmähten Ländern aufgenommen wurden und werden.
Beispielgebend und weit gediehen finde ich die Kooperation zwischen der Kimchaek University of Technology in Pyongyang und der amerikanischen Syracuse University:
http://www.maxwell.syr.edu/news.aspx?id=36507226699
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21.12.2011, 20:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.12.2011, 20:59 von markant.)
(21.12.2011, 17:59)Kuwolsan schrieb: Ich hatte die ursprüngliche Meldung über nordkoreanische Forschungskooperationen noch nicht unter dem Gesichtspunkt, wer nun Erst- oder Zweitautor eines wissenschaftlichen Artikels, bzw. wie tief die Forschungskooperation tatsächlich war, betrachtet, sondern mich eher darüber gewundert/gefreut, dass - zumindest im Bereich der (naturwissenschaftlichen) Forschung - der Extremstandpunkt von Juche: "wir können es alleine am besten" etwas beiseite gelegt wurde, und nun langsam aber doch zunehmend (Forschungs)kooperationen - in welcher Art auch immer - selbst mit Forschern von sonst oft politisch-propagandistisch verschmähten Ländern aufgenommen wurden und werden.
Beispielgebend und weit gediehen finde ich die Kooperation zwischen der Kimchaek University of Technology in Pyongyang und der amerikanischen Syracuse University:
http://www.maxwell.syr.edu/news.aspx?id=36507226699
Ja- da sehe ich ähnlich. 26 Veröffentlichungen bei so einem gebildeten Land ist nicht ganz sooooo toll. Na immerhin.
Ich bin mr übrigens fast sicher, daß die Allgemeinbildung ind er KDVR gar nicht so schlecht ist.
Nun und Veröffentlichungen von Forschungsergebnissen sind doch wirklich eher normal, als etwas besonderes-oder? Mehr so internationaler Standard.
Besonders wären sie wohl nur, wenn es vorher keine oder wenige gab. Und dann sollte man sich fragen warum das so war.
Warum gab es also in den Jahren vorher weniger als 26? Geheimnisse? Keine Ergebnisse? Wo war die Ursache dafür?
Andererseits- 26 veröffentlichungen... ich weiß sicher zu wenig über diematerielle und informationstechnische Ausrüstung der Unis und Hochschulen ind er KDVR. Wenn die ganz suuper ist- so mit Internet, Top-PC´s, dann wären 26 eher wenig.
Na ja den anderen Fall mag ich nicht bedenken. Hut ab vor den forschenden Menschen, wenn sie in der KDVR Spitzenergenisse in der Forschung und Entwicklung erreichen.
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Die südkoreanische Zeitung "Chosun Ilbo" schrieb nun über die Zahl der internationalen Veröffentlichungen nordkoreanischer Wissenschaftler und Forscher im Jahr 2012:
http://english.chosun.com/site/data/html...01205.html
Inhaltlich ähnelt dieser Bericht dem Beitrag für das Jahr 2010 (siehe der Beitrag #1 dieses threads). Ingesamt wurden 34 Artikel nordkoreanischer Forscher in internationalen wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht: das ist neuer Rekord (bisher 29 Veröffentlichungen im Jahr 2010). Die Zahl hinkt freilich den gut 41.000 Beiträgen der südkoreanischen Kollegen noch etwas hinterher.
Interessanter für uns ist der zum Schluss des Berichtes namentlich erwähnte Nordkoreaner Kwon Yong-Hyok, der für seine Forschung zur Laseroptik von einer Zeitschrift für Maritim-Forschung den Preis als beste Studentenarbeit erhielt.
Was in dem Bericht nicht geschrieben wurde: er erhielt den Preis gemeinsam mit einer weiblichen Studienkollegin und:
Der Nordkoreaner Kim Yong-Hyok studiert am Institut für optische und Atomphysik(!) an der TU-Berlin.
(Anmerkung: bei der Preisverleihung war Kwon nicht anwesend, sein Professor nahm stellvertretend den Preis entgegen):
http://www.isope.org/ocean&polarupdates/...0911_d.pdf
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